Eckernförde

Ostsee-Segeln: Hafengebühren werden teurer

Sind von Eckernförde begeistert: Niels Sörensen, Anne Krogh und Bordhund Wilma aus Dänemark mögen kleine Hafenstädte.

Sind von Eckernförde begeistert: Niels Sörensen, Anne Krogh und Bordhund Wilma aus Dänemark mögen kleine Hafenstädte.

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Eckernförde. Fahnen wehen im Wind. Auf einen kurzen Schauer folgt wieder Sonnenschein. Frederik Bernard holt die dänische Gastlandflagge ein. Nach einem Törn in das südfünische Inselmeer zog es ihn in zurück nach Schleswig-Holstein, jetzt ist er Gast im Jaich-Hafen Eckernförde.

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Die Segelsaison in der Ostsee ist in vollem Gange. Viele Crews machen sich auf den Weg zu den Häfen der Kieler Bucht, der Schlei und der dänischen Südsee. Dabei spielen auch Hafengebühren eine Rolle. Die Hafengebühren an der Ostsee sind in manchen Orten teurer geworden, und die Gastgebühren sind von Hafen zu Hafen unterschiedlich.

Bernard liebt die kleinen Häfen an der Ostsee, doch die sind diesseits und jenseits der Grenze schnell voll. „Mit dem Liegen im Päckchen funktioniert das in Dänemark sehr gut, in Deutschland gibt es manchmal Diskussionen“, sagt er mit einem Lächeln.

Segel-Tipp Ostsee: So teuer sind dänische Häfen

Die Hafengebühren an der Ostsee haben nach seinen Erfahrungen angezogen. „Aber in Maßen“, fügt er hinzu. Dabei fällt ihm der Unterschied zwischen den Ländern auf. Die Hafengebühren in Dänemark seien deutlich teurer, sagt der Segler. Während er in Maasholm an der Schleimündung im Kreis Schleswig-Flensburg 15 Euro für seine betagte Hallberg-Rassy-Segelyacht zahlen musste, wurden in Dyvig am Alsen-Fjord in der Dänischen Südsee mehr als 40 Euro fällig. Trotz der Fülle in den Häfen an der Ostsee: „Einen Platz habe ich immer gefunden“, sagt Bernard. „Sich irgendwie zu organisieren, gehört zum Segeln dazu.“

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Wenige Meter weiter im Jaich-Hafen Eckernförde liegt die „Beltane“, an deren Heck der Dannebrog weht. Anne Krogh und Niels Sörensen kommen aus Dragör bei Kopenhagen. In Strande waren sie, fuhren mit den Fördeschiffen nach Kiel und Laboe, besuchten später Kappeln und Maasholm und sind jetzt begeistert von Eckernförde. „A great place“, schwärmt Sörensen. Ein toller Ort, mit Strand, Hafen und Restaurants, sagt er. Das Nachtleben in Eckernförde zieht auch junge Menschen an. „Wir werden nicht das letzte Mal hier gewesen sein.“

Mehr Nordsee-Segler zieht es in die Ostsee, trotz höherer Hafengebühren

Auch Jörn Dettmer aus Hamburg mag die Häfen der Kieler Bucht. Er ist mit Frau und Tochter auf Familientörn, schipperte zunächst zu den dänischen Inseln, lief dann Kappeln und jetzt Eckernförde an. „Die Häfen sind voller geworden“, sagt Dettmer, der selbst im großen Jachthafen Wedel arbeitet. Mit der Pandemie habe das zugenommen. Sein Eindruck: Mehr Nordsee- und Elbe-Segler zieht es in die Ostsee. Auch wenn die Gebühren in Häfen an der Ostsee teurer seien. „Mir persönlich wären günstigere Preise und dafür weniger Infrastruktur lieber“, sagt er.

Herwart Fischer ist so ein Wechsler. Der 82-Jährige aus Accumersiel in Ostfriesland hat den Nord-Ostsee-Kanal mit seiner Jacht durchquert und genießt das baltische Meer. Auch er sagt: „Das Hafengeld hat sich verändert.“ Nicht nur in Dänemark hätten die Preise im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren angezogen. „In Laboe musste ich 35 Euro zahlen“, erzählt Fischer. „Aber die Leute sind überall sehr nett.“ Und einen Liegeplatz in einem Hafen an der Ostsee habe er immer bekommen.

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Jaich-Hafen Eckernförde: Wenig Bewegung bei Gastlieger-Zahlen

Jürgen Biermann, einer der drei Hafenmeister im Eckernförder Jaich-Hafen, weiß, dass vieles vom Wetter abhängt. Bei viel Wind ist wenig Fluktuation an den Stegen, bei guten Bedingungen sieht es anders aus. Ob es mehr oder weniger Gastlieger im Hafen von Eckernförde geworden sind? „Gefühlt bemerke ich keinen großen Unterschied zu den vergangenen Jahren“, sagt Sven Drewes, Hafenmeister-Kollege vom gegenüber liegenden Eckernförder Segelclub.

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„Gleichbleibend“, beurteilt auch Georg Schittkowski, stellvertretender Hafenmeister in Strande, das Gastlieger-Aufkommen. Der Hafen sei beliebt und immer stark frequentiert. In Maasholm geht es unterdessen ruhiger zu. „Wir merken das Wetter“, sagt Hafenmeister Danny Schlüter. Viele Dauerlieger seien dieses Jahr Richtung Skandinavien aufgebrochen.

KN

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