Jodeln für Anfänger
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/TL2Y72QM7QTXB37FTV7G7Z4MAA.jpg)
Nach dem Konzert im Steinpark probierte Lars Glindemann noch selbst die Feuershow aus.
© Quelle: Beate König
Warder. Das Konzertpublikum in der Maschinenhalle im Steinpark Warder bedankte sich mit jubelndem Applaus für die Neuinterpretationen.
Drei Mal trainierte der Amerikaner mit dem charmanten Wiener Akzent den Alpenruf mit den Flachlandbewohnern, dann jodelte eine Vielzahl der 350 Gäste auf Zuruf den markanten Begleit-Triller aus dem „Forellenquintett“ mit wachsender Begeisterung und viel Gelächter.
Die Arrangements, mit denen die Musiker der alten Lyrik musikalisch einen Gegenwartsstempel aufdrückten, ähnelten mal kantigen Brecht-Opern, südamerakanische Tanz-Rhythmen und Irish-Folk flossen ein, traumhaft soft mischten sich Vibraphon-Klänge zu den poetischen Texten von Heinrich Heine im Werk „Dichterliebe“.
Lebendige Balladen
Brenners wandlungsfähige Stimme trug den Abend: Der Bariton konnte beim Lied „Der Erlkönig“ im Opernsängermodus Dramatik und süße Innigkeit im Ton abrufen, wie ein Balladen vortragender Bänkelsänger lebendig erzählen. Auch ein Touch Elvis Presley, Dean Martin und Bing Crosby blendete Brenner in die modernen, unterhaltsamen teils witzig-leichten Arrangements einblenden.
Dem Quartett gelang die Uraufführung von Robert Schumanns „Dichterliebe“ frisch und intensiv. Das SHMF hatte eine Ensemblefassung für die Erlkings bei Bryan Brenner in Auftrag gegeben.
Mit skandierendem Applaus erklatschte sich das Publikum als zweite Zugabe eine englische Version des „Heiderösleins“.
Im Steinpark führte Lars Glindemann, Geschäftsführer der Peter Glindemann Unternehmensgruppe, nach dem Konzert Freunde durch die Nacht. Durch einen märchenhaft mit roten, blauen und grünen Scheinwerfern erhellten Waldweg ging es zu bunt angestrahlten Förderbändern, Baggern und Lkw im Kieswerk. Auf den Kies-Hügeln züngelten Flammen meterhoch empor. „Es sieht aus, als würde hinter dem Kies ein feuerspeiender Drache leben“, sagte eine Zuschauerin angesichts des Feuerspektakels entzückt.