Schilderklau: Warum ein Vorname die Ortspolitik in Sören resignieren lässt

Vier von fünf Schildern betroffen

Schilderklau: Warum ein Vorname die Ortspolitik in Sören resignieren lässt

Das Bild stammt aus dem Jahr 2018 – damals gab es noch alle fünf Ortsschilder. Bürgermeister Manfred Christiansen will momentan keinen Ersatz aufstellen.

Der Vorname Sören gehört deutschlandweit nicht zu den beliebtesten Vornamen – er steht auf Platz 231. Dennoch lässt dieser Vorname aber die Gemeinde Sören im Amt Bordesholm verzweifeln. Schon wieder sind vier der fünf gelben Ortstafeln gestohlen worden.

Frank Scheer

06.07.2022, 15:54 Uhr

Sören. Im kommenden Jahr feiert die Gemeinde Sören ihren 700. Geburtstag. Ob es 2023 zu diesem großen Jubiläum im 200 Einwohner zählenden Dorf wieder Ortsschilder geben wird, ist offen. Vier der fünf gelben Tafeln sind in den vergangenen Monaten samt Halterung gestohlen worden – und momentan stellt sich die Gemeinde stur und will keinen Ersatz aufstellen. Der Schilderklau hat nichts mit dem Kultstatus von Werner-Erfinder Rötger „Brösel“ Feldmann zu tun, der seit über zwei Jahrzehnten im Ort lebt.

Hauptgrund für den Schilderklau: Sören ist ein Vorname. Aktuell belegt Sören zwar keinen vorderen Platz in der Namensstatistik. Es handelt sich um die dänische Variante zu Serverin, was streng oder ernst bedeutet. Von 2006 bis 2018 haben in Deutschland Eltern 1600-mal ihren Jungen Sören genannt – alles potenzielle Tatverdächtige, wie ein Zuhörer im Bürgerhaus schmunzelnd kommentierte. Das Thema kochte in der jüngsten Gemeindevertretung im Bürgerhaus in dieser Woche hoch.

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