Schon wieder: Fahrkartenautomat in Bredenbek gesprengt
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Ein Techniker der Deutschen Bahn begutachtet am Mittwochvormittag das Ausmaß der Zerstörung in Bredenbek.
© Quelle: Marc R. Hofmann
Bredenbek. Die Hülle des Fahrkartenautomaten steht schief auf dem Sockel, Kabel hängen heraus. Die Tür liegt ausgebeult auf dem Bahnsteig in Bredenbek. Ein Techniker der Deutschen Bahn begutachtet den Schaden, während Mitarbeiter der DB-Sicherheit die Umgebung sichern. Nach sieben weiteren solcher Taten seit Jahresanfang in Schleswig-Holstein ermittelt nun das Landeskriminalamt (LKA). In der Region war zuletzt vor drei Wochen Felde von einer solchen Sprengung betroffen.
Bredenbek: Fahrkartenautomat enthielt kein Bargeld
„Bisher Unbekannte haben den Fahrkartenautomaten vollständig gesprengt, so dass Teile des Automaten auf die Gleise geschleudert wurden“, sagt Michael Heinrich von der Polizeidirektion Neumünster. Gemeldet wurde die nächtliche Tat nach Angaben der Behörde von einem Anwohner am Mittwoch um 3.20 Uhr, der einen lauten Knall im Bereich des Bahnhofs hörte. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung habe bislang kein Verdächtiger aufgegriffen werden können.
Ungewöhnlich ist, dass der Fahrkartenautomat nach Angaben der Bahn seit Jahren auf bargeldlose Zahlung umgestellt ist, Münzschlitz und Geldschein-Einzug versiegelt sind. Unklar bleibt also, ob das dem oder den Tätern nicht aufgefallen ist, sie aus purer Lust am Vandalismus handelten oder ein anderes Ziel hatten.
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Auffällig ist, dass der Automat gar nicht mehr für die Barzahlung vorgesehen war. Münzschlitz und Geldschein-Einzug sind verschlossen.
© Quelle: Marc R. Hofmann
Deutsche Bahn: Neues Gerät kostet bis zu 30 000 Euro
Auch wenn kein Geld erbeutet werden konnte, wird die Tat für die Deutsche Bahn teuer. Eine Sprecherin spricht von einem Schaden in Höhe von bis zu 30 000 Euro. Bis ein Ersatz aufgestellt ist, können mehrere Wochen vergehen.
Grundsätzlich verweist die Bahn darauf, dass ihre Automaten gut gesichert seien. „Eine bauliche Verstärkung oder Farbpatronen schützen die Geldbestände und das Fahrscheinpapier“, so die Sprecherin. Zunehmende Kartenzahlung, immer mehr Handy-Tickets und häufige Leerungen sorgten zudem dafür, dass immer weniger Geld erbeutet werden könne. Der Einsatz von Sicherheitskräften zur Absicherung der Techniker sei dabei ein „Standardprozess“.
Kunden sollen Tickets online oder am nächsten Umsteigebahnhof kaufen
Da es an dem eingleisigen Bahnhalt zwischen Autobahn 210 und Gewerbegebiet Bredenbek jenseits des Online-Kaufs keine Alternativen gibt, bittet die Bahn auf ihrer Homepage Kunden, sich beim Schaffner zu melden und dies am nächsten Umsteigebahnhof nachzuholen. In den Zügen ist ein Ticketkauf mittlerweile weder im Nah- noch im Fernverkehr möglich.
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Trotz der Nähe Autobahn 210 und Gewerbegebiet liegt der Bahnhalt in Bredenbek ziemlich beschaulich.
© Quelle: Marc R. Hofmann
Nähere Erkenntnisse, warum der Automat gesprengt wurde und ob es sich um eine Serie handeln könnte, hat das LKA nach eigenen Angaben noch nicht. „Aber natürlich ermitteln wir auch in diese Richtung“, sagt Sprecher Uwe Keller. Die Kriminalisten wissen inzwischen von insgesamt acht Fällen, die sich auf die Kreise Pinneberg, Ostholstein, Seeberg und Rendsburg-Eckernförde aufteilen.
Zeugen sollen sich bei der Polizei melden
Wie der Automat gesprengt wurde, sei aber noch unklar. Nach früheren Angaben der Behörde verwendeten die Täter gern gewerblich hergestellte Großböller, wie sie zum Beispiel beim Feuerwerk zur Kieler Woche eingesetzt werden. Ob dies auch in Bredenbek der Fall war, ist noch nicht geklärt.
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Die Beamten bitten Zeugen, die am Mittwoch, 2. Februar, gegen 3.20 Uhr etwas Verdächtiges am oder um den Bahnhof Bredenbek bemerkt haben, sich unter Tel. 04321/9450 bei der Polizeidirektion Neumünster oder einer anderen Dienststelle zu melden.
KN