Anonym begraben und vergessen: Wer keine Familie und kein Geld hat, um für den Tod vorzusorgen, hat das vor Augen. Dabei verspricht die Bibel, niemand sei namenlos. In Osdorf wird das Motto gelebt.
Osdorf.Auf dem Friedhof in der Gemeinde Osdorf ist manches anders als man es sonst kennt. Mitten im Dorf hinter der Vater-Unser-Kirche aus den 1960er-Jahren eröffnet sich erstaunliche Vielfalt mit Wachstumspotenzial. „Klein aber fein“ könnte man zusammenfassen, was sich an unterschiedlichen Begräbnisformen entwickelt hat.
Neuerdings gibt es auch eine hölzerne Stele an prominenter Stelle mit Namen jener, die normalerweise auf deutschen Friedhöfen von Amts wegen anonym bleiben und an deren Leben rein gar nichts mehr erinnert. Üblicherweise wird ihre Asche in einer einfachen Urne im Rahmen eines „Ordnungsamtsbegräbnisses“ auf irgendeinem Friedhof versenkt, wo es kostengünstig ist. Der zahlende Staat muss sparen.