Windparkinvestoren wollen umplanen
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In Rieseby gibt es weiter Diskussion um die Höhe der geplanten Windräder.
© Quelle: Rainer Krüger
Rieseby. Rolf Ohlsen von der Windpark Rieseby GmbH & Co. KG kündigt den Schritt an. Er fungiert als Prokurist der Gesellschaft. Den gleichen Posten hat er auch bei der Plan 8 GmbH in Eckernförde, die den Windpark-Anteil der Gesellschaft entwickelt. umfasst zwei von sechs Rädern. Die weiteren vier Anlagen will die Bürgerbeteiligung Saxtorf Wind GmbH (BSW) errichten. „Wir stimmen uns mit der BSW und deren Planer ab“, so Ohlsen. Allerdings dürfte es noch dauern bis der Antrag ans Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) geändert ist. Um die dazu gehörenden Gutachten anzupassen, rechnet er mit mindestens sechs Wochen.
Das Ändern des Antrags ist eine Reaktion auf einen Beschluss der Riesebyer Gemeindevertreter. Um eine Höhenbegrenzung durchsetzen, hatten sie, wie berichtet, bei einer Enthaltung eine zweijährige Veränderungssperre fürs Plangebiet des Windparks erlassen. Ein Zusatz im Beschluss eröffnete in der vergangenen Woche noch eine Bauoption. Wenn die Investoren die Höhe auf 180 Meter reduzieren, sei die Gemeinde bereit, eine neu über das Aufheben der Veränderungssperre oder über die Erteilung einer Sondergenehmigung zu entscheiden. Die Ergänzung war umstritten und bekam nur eine 10:7-Mehrheit.
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Zu den Befürwortern zählen Bürgermeister Jens Kolls (SPD) und die anderen vier sozialdemokratischen Gemeindevertreter. Für die Haltung der SPD sei das Ergebnis des Wirtschaftsgutachtens zum Windpark entscheidend. Der Anlass dafür: Die Gemeinde darf im Verfahren nur Vorgaben machen, die einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen. Ansonsten könnte ihr sogenannte Verhinderungsplanung vorgeworfen werden und die Investoren sie auf Haftung verklagen. „Bei 180-Meter-Anlagen würde das Haftungsrisiko nicht bestehen“, so Kolls. Solche Räder lassen sich gemäß Gutachten in allen Baujahrszenarien von 2019 bis 2021 rentabel betreiben. Für 150-Meter-Räder sieht das Papier nur beim Bau in den Jahren 2019 und 2020 eine Wirtschaftlichkeit.
Gerade diese Option für kleinere Anlagen hätten die sechs Gemeindevertreter der Wählergemeinschaft Rieseby (WGR) behalten. „Mit dem Angebot für die 180 Meter wird Investoren, die 150-Meter-Anlagen bauen würden, ohne Not die Chance genommen. Deswegen lehnen wir es ab“, sagt WGR-Vorsitzender Frank Frühling. Politisches Ziel der WGR sei es, dem Bürgerentscheid von 2015 so weit wie möglich zu entsprechen. In der heute nicht mehr bindenden Abstimmung in Rieseby hatte eine Mehrheit für 100 Meter als Maximalhöhe votiert.