Bilder von Krieg und Flucht lassen niemanden kalt. Viele sind spontan bereit, Wohnung oder Haus für Geflüchtete zu öffnen. Seit rund acht Wochen haben vier Familien in Lentföhrden 13 Ukrainer aufgenommen. Doch die Zeit mit Fremden unter einem Dach zehrt an den Nerven der Gastgeber und auch der Schutzsuchenden.
Lentföhrden. „Wir haben aus dem Bauch heraus entschieden, wollten angesichts der Kriegsbilder aus der Ukraine nur helfen“, sagt Ulrike Möller. Sie hat eine Mutter mit ihrer zwölfjährigen Tochter bei sich aufgenommen. „Dass man dann aber mit den Problemen so alleine gelassen wird, sich um wirklich alles selbst kümmern muss, hätte ich nicht gedacht“, fährt Ulrike Möller leicht frustriert fort, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem Einfamilienhaus im Ahornring in Lentföhrden lebt.
In der Straße hatte es eine Welle der Hilfsbereitschaft gegeben, vier Familien nahmen dort insgesamt 13 ukrainische Flüchtlinge auf. Alle Hausbesitzer beklagen mangelnde oder nur schleppende Unterstützung durch die Behörden und merken darüber hinaus, wie die doch massiven Einschränkungen der eigenen Privatsphäre ihr Leben verändert und belastet.