Bürgerinitiative will Linde erhalten
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Ilona und Jörg Schlömann kämpfen mit einer Bürgerinitiative um den Erhalt der Henstedter Linde.
© Quelle: Gunnar Müller
Henstedt-Ulzburg. Seit mehr als sechs Jahren ist der Bebauungsplan 141 immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Im Auftrag der Mehrheit der Kommunalpolitik soll die Gemeinde ein Vorkaufsrecht für eine Fläche nutzen, die für einen Verkehrskreisel benötigt würde, dort wo sich Bürgermeister-Steenboock-Straße und Kisdorfer Straße kreuzen. Anwohner wollten den Kreisel an der Stelle verhindern, zu gefährlich sei die Situation für Schulkinder und Radfahrer. Während Sozialdemokraten, Grüne und die WHU ebenfalls einen Kreisel dort ablehnten, machten sich BFB, FDP und insbesondere die CDU für einen Kreisverkehr stark.
Mehrfamilienhaus soll entstehen
Auf dem wildbewachsenen Eckgrundstück sei zudem beabsichtigt, ein Wohnhaus mit neun bis zehn Wohnungen zu errichten, hieß es in der Beratungsvorlage der Sitzung der Gemeindevertreter Ende Mai. Mit den Stimmen von CDU, FDP und BfB wurde der Beschluss gegen SPD, Grüne und WHU angenommen. Kreisel und Wohnhaus könnten daher kommen, die Linde weichen.
Genau dagegen formiert sich die durch das Ehepaar Ilona und Jörg Schlömann vorangetriebene Bürgerinitiative „Die Lindenretter“. Sie wollen mit ihrer Bürgerinitiative nicht die Linde, sondern den Beschluss zu Fall bringen.
30 Lindenretter bei erstem Treffen
Ilona Schlömann koordiniert das Bürgerprojekt von ihrem Wohnzimmer aus. Auf dem Gemeindefest legte sie erstmals Unterschriftenlisten aus, um die Meinung der Bürger abzufragen. Rasch kam es dann zur Gründungsversammlung mit 30 Lindenrettern in Räumen der Henstedter Kirchengemeinde. Je mehr Bürger sich engagierten, umso größer sei die Aussicht, dass die „wachstumshörigen Ortsentscheider“ ihr Vorhaben überdenken. Schlömanns sehen einen wachsenden Unmut in der Öffentlichkeit. „Wir werden im Laufe der Arbeit auch mit Bürgermeister Stefan Bauer und der Gemeindepolitik Gespräche suchen“, sagt Jörg Schlömann.
Normenkontrollverfahren könnte Beschluss kippen
Es habe sich inzwischen ein Anwohner gefunden, der nun ein Normenkontrollverfahren anstrengen möchte. Nur so könne der Beschluss der Gemeindevertreter noch verhindert werden, um die Linde und den „dörflichen Charakter von Henstedt zu erhalten“. Statt des Kreisels plädiert Jörg Schlömann an der Stelle für eine Ampel-Lösung.
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