Für sie war es wichtig, Corona-Impfstoff unter die Leute zu bringen, für die Kassenärztliche Vereinigung war die Statistik wichtig. Dr. Carsten Wahn aus Kaltenkirchen und die Praxis Kisdorf haben kurz vor Weihnachten über 1000 Menschen geimpft. Der Einsatz wird ihnen aber nicht bezahlt.
Kaltenkirchen/Kisdorf. Als Ende vergangenen Jahres zahlreiche Impfdosen kurz vor dem Verfallsdatum standen, war es für Dr. Carsten Wahn aus Kaltenkirchen und die Praxis Deunert/Taubitz/Waiblinger aus Kisdorf keine Frage, noch Impftermine auf die Beine zu stellen, um möglichst viele Menschen vor Weihnachten mit der Corona-Schutzimpfung zu versehen. Die Quittung kam jetzt: Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein lehnt es ab, 382 von Wahn getätigte Impfungen und im Fall der Praxis Kisdorf 863 Corona-Impfungen zu bezahlen. Es geht um 10.688 Euro (Wahn) und 24.164 Euro (Kisdorf). Die Ärzte sind sauer und fassungslos. Ihnen war es darum gegangen, wertvollen Impfstoff nicht verfallen zu lassen.
Als Grund gibt die KVSH in beiden Fällen an, dass die Impfungen nicht rechtzeitig gemeldet worden seien. „Grundsätzlich gilt: Gemäß der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes haben Teilnehmer an der Impfkampagne täglich in aggregierter Form die erbrachten Impfungen an das Robert-Koch-Institut zu übermitteln“, teilt Pressesprecher Marco Dethlefsen mit. Die Bezahlung ist gekoppelt an die Meldungen ans RKI.