Coronaregeln: Über 1000 Verstöße

Dutzende gefälschte Impfpässe im Kreis Segeberg – Über 1000 Corona-Verstöße

Kontrollen von Coronavorschriften: Vor allem Kontaktbeschränkungen wurden im Kreis Segeberg geahndet. Zuletzt fielen Dutzende Segeberger mit gefälschten Impfpässen auf.

Kontrollen von Coronavorschriften: Vor allem Kontaktbeschränkungen wurden im Kreis Segeberg geahndet. Zuletzt fielen Dutzende Segeberger mit gefälschten Impfpässen auf.

Kreis Segeberg. Gefälschte Impfausweise, Verstöße gegen Quarantäneanordnungen und Kontaktbeschränkungen – im zweiten Jahr der Coronapandemie waren einige Menschen im Kreis Segeberg nicht bereit, sich an gesetzte Auflagen zu halten. Dafür nahmen manche auch saftige Ordnungsgelder in Kauf. Manche riskieren sogar ein Strafverfahren.

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46 gefälschte Impfpässe im Dezember im Kreis Segeberg

Vor allem gefälschte Impfausweise tauchen seit einigen Wochen vermehrt auf im Kreis Segeberg. Von „einigen Dutzend“ Fällen sprach Landrat Jan Peter Schröder in dieser Woche. „Alle Verfahren werden an die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Kiel abgegeben“, machte Schröder deutlich.

Polizeisprecherin Sandra Firsching berichtet von 80 Verfahren von gefälschten Impfausweisen im Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg – also in den Kreisen Pinneberg und Segeberg. 80 Verfahren nur im Dezember. Davon entfallen laut Firsching 46 gefälschte Impfnachweise auf den Kreis Segeberg. „Die Zahl ist aber mit Vorsicht zu genießen“, so Firsching. Dabei handele es sich lediglich um gefälschte gelbe Impfausweise, die aufgefallen und angezeigt wurden. „Wenn der Stempel komisch war oder der Aufkleber mit der Chargennummer nicht passte.“

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Über Verstöße zu illegalen digitalen Zertifikaten sei nichts bekannt, so Firsching. Es könnten also durchaus mehr gefälschte Impfnachweise als bekannt im Umlauf sein. Aufgefallen waren die Impfpässe unter anderem in Apotheken, wenn die Nutzer versucht haben, ein digitales Impfzertifikat zu erhalten. Gegen die Nutzer dieser falschen Impfpässe wird wegen Verdachts auf Urkundenfälschung ermittelt.

„Das ist kein Kavaliersdelikt“, betont Landrat Schröder. Er könne nicht verstehen, dass Menschen bereit seien, mehrere 100 Euro für einen gefälschten Impfpass auszugeben, statt sich kostenlos impfen zu lassen. „Aber das ist meine persönliche Meinung.“

Mehr als 1000 Verfahren wegen Corona-Verstößen in Segeberg

Auch beim Kreis Segeberg laufen einige Verfahren wegen Coronaverstößen. Mehr als 1100 sind es aus dem Jahr 2021. Mehr als 84.000 Euro Bußgelder wurden dafür festgesetzt.

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Das Gros der Verfahren wurde wegen Verstößen gegen Kontaktbeschränkungen eingeleitet, teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit. 880 Verfahren hat es dazu gegeben. Die Betroffenen haben sich zumeist mit mehr Menschen im öffentlichen oder privaten Raum getroffen, als jeweils erlaubt war, erläutert Kreissprecherin Sabrina Müller.

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114 Verfahren wurden und werden gegen Reiserückkehrer und Einreisende in den Kreis Segeberg geführt. Dabei wurden Einreisen nicht oder nicht rechtzeitig angemeldet oder es fehlte der Nachweis, dass der oder die Reisende nicht mit Corona infiziert ist.

32 Verfahren gab es wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht beim Einkaufen oder im öffentlichen Nahverkehr, ebenso oft wurden Verstöße gegen Quarantäneauflagen geahndet. Letztere wurden durchschnittlich mit 500 Euro Bußgeld belegt. Wirklich schwerwiegende Verstöße gegen Quarantäneauflagen hatte es 2021 aber nicht gegeben im Kreis Segeberg – in den sogenannten Quarantäne-Knast, den einige Kreise in Moltsfelde bei Neumünster unterhalten haben, musste niemand aus dem Kreis Segeberg. Der Betrieb wurde Ende September wieder eingestellt.

Vier Gerichtsverfahren wegen Kontaktbeschränkungen

25 Mal wurden fehlende Hygienekonzepte bei Kontrollen im Kreis Segeberg festgestellt, neun Mal wurden Verstöße im Zusammenhang mit 3G-Nachweisen geahndet – wenn etwa Gäste bewirtet wurden, obwohl sie keinen Nachweis über einen Test, eine Impfung oder eine überstandene Coronaerkrankung vorweisen konnten.

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Insgesamt setzte der Kreis Segeberg im abgelaufenen Jahr Geldbußen in einer Gesamthöhe von knapp 84.300 Euro fest. „Die überwiegende Anzahl der Geldbußen wurde gezahlt oder befindet sich noch in der Vollstreckung“, sagt Kreissprecher Robert Tschuschke. Gegen 43 Bußgeldbescheide haben Segeberger und Segebergerinnen Widerspruch eingelegt. Vier Verfahren seien derzeit auch bei Gericht anhängig, so Tschuschke. „Es handelt sich um vier Verfahren wegen Verstoßes gegen Kontaktbeschränkungen zu je 150 Euro Bußgeld.“

KN

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