Am 5. Juni 2017 verlor Julia Lippstreu ihre 16-jährige Tochter bei einem schweren Motorradunfall. An diesem schlimmsten Tag ihres Lebens veränderte sich für die Hitzhusenerin alles. Die Trauerarbeit ist auch heute, fast fünf Jahre später, noch nicht beendet. Die zweifache Mutter möchte Gleichgesinnten in einer Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern helfen. Über ihren Schmerz spricht sie mit KN-online.
Bad Bramstedt/ Hitzhusen.Es war der Pfingstmontag vor fünf Jahren, als sich für Julia Lippstreu alles änderte. An jenem 5. Juni 2017 war zunächst noch alles normal. Ihre 16-jährige Tochter Jenni hatte schulfrei und wollte sich abends mit einem Freund treffen, den sie erst ein paar Wochen vorher kennengelernt hatte, um etwas abzuhängen und spazieren zu gehen. Doch der Teenager kehrte nicht mehr zurück.
"Sie ging abends auch nicht mehr ans Telefon und ich hatte mir schon etwas Sorgen gemacht", erzählt Julia Lippstreu. Irgendwann am späten Abend, die genaue Uhrzeit weiß sie nicht mehr, klingelte es an der Haustür. Als sie öffnete, standen zwei Polizisten und zwei weitere Menschen vor ihrer Tür, letztere von der Krisenintervention. "Ich fragte, ob irgendetwas mit meinem Mann passiert sei", erinnert sie sich. Der arbeitete an diesem Abend noch in Hamburg. Nein, es ging um ihre Tochter Jenni. Julia Lippstreu ließ die Menschen in ihr Haus, um von ihnen die wohl schrecklichste Nachricht zu hören, die Eltern jemals bekommen können: Jenni lebt nicht mehr. Sie starb bei einem Motorradunfall in Todesfelde.