Im Stadtarchiv von Bad Bramstedt liegt ein wahrer Schatz: das Fleckensbuch. Hierin wurde in den Jahren 1530 bis 1847 alles niedergeschrieben, was die Obrigkeit damals für wichtig erachtete. Nur lesbar ist es kaum. Stadtarchivar Manfred Jacobsen hat in akribischer Arbeit für Abhilfe gesorgt.
Bad Bramstedt. Das Fleckensbuch von Bad Bramstedt für die Jahre 1530 bis 1847 ist so etwas wie das Who's Who der Stadtgeschichte. Wer welche Wiese kaufte, wer seinen Pflichten nicht nachkam, wer Ratsmann war – all das findet sich auf 290 in Leder eingebundenen Seiten. Für den Gegenwartsbürger sind die handschriftlichen, zumeist in altdeutscher Schrift verfassten Einträge kaum lesbar, und auch für Historiker und Stadtarchivar Manfred Jacobsen war die Transkription eine Herausforderung, die ihn fünf Jahre in Anspruch nahm. Nun aber liegt sie gedruckt und zum Verkauf vor.
Manfred Jacobsen fasst das Fleckensbuch, es ist kaum größer als ein heutiges Taschenbuch, ausschließlich mit Handschuhen an. „Ich hole es nur zu besonderen Anlässen heraus, denn es ist sehr empfindlich“, weiß der Archivar, der seit 1994 Bad Bramstedts Geschichte ordnet. 2016 hatte Heimathistoriker Jan-Uwe Schadendorf ihn gefragt, ob er nicht das Fleckensbuch transkribieren, also in heutige Schrift umwandeln, könne. Für das Honorar komme die Bad Bramstedter Gildenstiftung auf.