Da waren es nur noch fünf: Die Grünen in Henstedt-Ulzburg haben ihren Widerstand gegen die geplante 380 kV-Leitung quer durch den Ort aufgegeben und ernten dafür viel Kritik von den anderen Fraktionen. CDU, SPD, FDP, BFB und WHU wollen weiter gegen den Trassenverlauf angehen. Notfalls per Klage.
Henstedt-Ulzburg. Entsetzen bei den Fraktionen der Henstedt-Ulzburger Politik: Die Grünen machen die Rolle rückwärts und leisten keinen Widerstand mehr gegen die Ostküstenleitung, die quer durch die Gemeinde führen soll. Am Montag hatte der Ortsverband eine lange Erklärung auf seine Homepage und in die Sozialen Netzwerke gestellt und die Öffentlichkeit so über den Schritt informiert. Das kam bei den Vertretern der anderen Fraktionen nicht besonders gut an. Sie machten sich im Planungsausschuss am Montagabend Luft.
Jens Iversen, Fraktionsvorsitzender Wählergemeinschaft BFB, konnte sich kaum zügeln und hätte wohl lieber noch deftigere Worte gefunden ("Ich muss mich echt zurücknehmen"). "Wir würden niemals Partner, mit denen man zwei Jahre zusammengearbeitet hat, so brüskieren. Die Art und Weise finde ich daneben", erklärte er in Richtung Ulf Klüver und Ute Kubath, die beiden Grünen im Ausschuss. Die gesamte Henstedt-Ulzburger Politik hatte sich vor Jahren zusammengeschlossen, um die 380kV-Leitung durch Henstedt-Ulzburg zu verhindern.