Henstedter Linde wurde abgeholzt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XZTLXKCHUCUNU2W3ZE3NI62QN4.jpg)
Die Linde in Henstedt wurde Freitagmittag umgesägt.
© Quelle: Gunnar Müller
Henstedt-Ulzburg. Jörg Schlömann, einer der Sprecher der Initiative Lindenretter, erfuhr von der Segeberger Zeitung die aus seiner Sicht schlechten Nachricht. "Wir sind fassungs- und sprachlos", erklärte Schlömann. Es habe Kalkül, am Freitagmittag die Säge anzusetzen, da man doch genau wisse, dass die Behörden im Wochenende seien. Da der Bebauungsplan, der ein Entfernen der Linde zugelassen hätte, noch nicht rechtskräftig sei, habe sich jemand über das Gesetz gestellt und Nägel mit Köpfen gemacht. Schlömann sehe fast eine kriminelle Energie hinter dem Vorhaben.
Wählergemeinschaft ist entsetzt
Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft WHU, die sich für den Erhalt des Baumes vehement eingesetzt hatte, war sofort zum Grundstück in Henstedt gefahren, um sich selbst ein Bild von der Abholzaktion zu machen. „Der Besitzer hat schnell vollendete Tatsachen geschaffen. Das ist schon ein starkes Stück“, sagte Honerlah. Es sei zu prüfen, ob das Umsägen der Linde überhaupt rechtlich in Ordnung gewesen sei. Wenn nicht, müsse das Vorgehen Konsequenzen haben.
Grüne erwägen eine Anzeige gegen Auftraggeber
Auch Kurt Göttsch, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, ist sauer. "Ich bezweifel, dass es eine Genehmigung zum Fällen der Linde gibt", erklärte der Kommunalpolitiker, der selbst im Ortsteil Henstedt lebt. Geschützte Bäume wie die Linde auf dem Grundstück könnten nicht einfach so, "nach Gutsherrenart", umgesägt werden. Sollte es Anfang der Woche keine Anzeige gegen den Auftraggeber der Fällaktion geben, wollen die Grünen eine Anzeige erstatten. "Wir müssen ein Zeichen setzen! Hier kann doch nicht jeder machen was er will", betonte Göttsch.