Autobahnplanung

Initiative A20 Nordbogen gibt auch nach 20 Jahren nicht auf

Seit 20 Jahren schon versuchen Nic Pohlmann und seine Mitstreiter ihre Idee für den so genannten Nordbogen der geplanten Autobahn 20 auf den Weg zu bringen. Bislang scheiterte die Initiative an der Politik in Kiel und Berlin. Aber die Nordbogen-Befürworter geben nicht auf.

Seit 20 Jahren schon versuchen Nic Pohlmann und seine Mitstreiter ihre Idee für den so genannten Nordbogen der geplanten Autobahn 20 auf den Weg zu bringen. Bislang scheiterte die Initiative an der Politik in Kiel und Berlin. Aber die Nordbogen-Befürworter geben nicht auf.

Kaltenkirchen. Nic Pohlmann ist hartnäckig. Genau wie seine Mitstreiter. Vor genau 20 Jahren haben sie die Initiative Großer Nordbogen gegründet. Die Mitglieder setzen sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass die geplante Autobahn 20 ab Bad Segeberg einen anderen Verlauf nimmt als bis heute noch von Bund und Land geplant. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage.

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In all den Jahren hat sich viel Papier angesammelt. „Das müsste alles digitalisiert werden“, gibt Nic Pohlmann zu. Bis das irgendwann mal geschafft ist, blättert der 85-Jährige weiter in den unendlich vielen Unterlagen, um über die Arbeit der Bürgerinitiative zu erzählen.

Bei einer Geburtstagsfeier wurde die Initiative gegründet

Vor 20 Jahren auf einer Geburtstagsfeier in Stuvenborn schlossen sich sieben Personen zur Initiative zusammen. „Landwirte, Unternehmer – wir waren damals eine bunte Truppe“, erinnert Nic Pohlmann sich. Einige der Gründungsmitglieder sind nicht mehr dabei, dafür sind andere Interessierte aus ganz Schleswig-Holstein dazu gekommen. Aus etwa 20 Personen besteht heute der harte Kern der Initiative. Ihre Idee damals wie heute ist, die A20 ab Bad Segeberg auf der bereits sehr gut ausgebauten Bundesstraße 205 Richtung Neumünster zu führen, von dort im Bogen nördlich um Bad Bramstedt herum nach Itzehoe und weiter gen Elbüberquerung.

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Der A 20-Weiterbau Richtung Elbe wie geplant (rot) und wie von der Initiative Nordbogen (blau) gefordert

Der A 20-Weiterbau Richtung Elbe wie geplant (rot) und wie von der Initiative Nordbogen (blau) gefordert

Der jetzige Verlauf soll von Bad Segeberg aus südlich an Bad Bramstedt entlang des Segeberger Forstes führen und – so die Initiative – erhebliche Auswirkungen auf Natur und die Orte auf der Trasse haben. 4000 Hektar Land würden verbraucht werden, sollte der Plan umgesetzt werden, bemängelt Nic Pohlmann. Wertvolle Lebensräume, beispielsweise von Zwergschwänen, würden zerstört werden. Zudem gebe es auf der Trasse im Schmalfelder Moor große Moorlinsen, die beim Bau Probleme bereiten würden. Das sind nur einige Gründe der Initiative für eine Neuplanung der A20-Trasse. "Es gibt eine Menge Stolpersteine", sagt Pohlmann.

Er betont, dass es der Initiative nicht darum gehe, eine Autobahn zu verhindern, sondern bestehende Straßen zu nutzen. So hatte es vor langem auch einen Austausch mit Vertretern der Logistikbranche Schleswig-Holstein gegeben, die sich auch für die Idee des Nordbogens begeistern konnten, so Nic Pohlmann.

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Die Initiative Großer Nordbogen hat in den Jahren Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt, Gutachten erstellen lassen, viele Gespräche mit Politikern auf Landes- und Bundesebene geführt – aber ein Umdenken habe an verantwortlicher Stelle nie stattgefunden, bedauert Pohlmann. Die A20-Trasse direkt von Bad Segeberg Richtung Elbe sei eben politisch gewollt. Er und seine Mitstreiter denken aber gar nicht daran, aufzugeben. "Ich bin der Meinung, das Thema ist noch offen", betont der Kaltenkirchener. Er ist sich sicher, dass mit dem Verlauf des Nordbogens schon längst der Verkehr über die A20 rollen könnte. Ganz abgesehen von den enormen Kosten der A20.

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Alle sechs bis acht Wochen treffen die Mitglieder der Initiative sich, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Aber was können sie noch bewirken nach zwei Jahrzehnten erfolglosen Widerstands? „Wir passen weiter auf, was passiert“, sagt Nic Pohlmann. Es sei eben ein bisschen wie David gegen Goliath.

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