Kreis Segeberg hebt Quarantäne für afghanische Ortskräfte in Bad Segeberg auf
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Das Kreisgesundheitsamt hat die Quarantäne für afghanische Ortskräfte in der Landesunterkunft Bad Segeberg aufgehoben.
© Quelle: Ulf Dahl
Bad Segeberg. Die Quarantäne für afghanische Ortskräfte in der Landesunterkunft Bad Segeberg ist am Freitag, Punkt Mitternacht, aufgehoben worden. Das hat Wolfgang Kossert, Sprecher des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge, ebenfalls am Freitag mitgeteilt. Schon am Mittwoch sei bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Container-Dorfes im Levo-Park kein Infektionsfall mehr nachweisbar gewesen. Der Kreis Segeberg habe sich deshalb und angesichts der diese Woche neu geregelten Quarantänefristen für eine Aufhebung der Allgemeinverfügung entschieden.
Über 100 Menschen in Landesunterkunft betroffen
Betroffen von der Quarantäne waren laut Kossert mehr als einhundert Personen, die als afghanische Ortskräfte oder wegen ihres Engagements für Menschenrechte aus humanitären Gründen in Deutschland aufgenommen wurden. „Sie alle werden nach Ablauf der Ankunftsquarantäne sofort in die Kreise und kreisfreien Städte verteilt.“
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Das Landesamt habe nach der Entscheidung schon am Donnerstag eine schnelle Weiterreise der Betroffenen organisiert. „Schon heute verlassen neun Familien mit insgesamt 46 Personen die Landesunterkunft“, berichtete der Sprecher. Vier weitere Familien mit 16 Personen würden voraussichtlich am Montag in die aufnehmenden Kreise ziehen. „Die übrigen werden bis zu ihrer Verteilung in den offenen Bereich der Landesunterkunft verlegt oder reisen in die Bundesländer, denen sie zur Aufnahme zugeordnet wurden.“
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Eine Familie werde das Landesamt nach Hamburg bringen, die anderen sollen von den zuständigen Ländern abgeholt werden. Schleswig-Holstein habe Ortskräfte auf Bitten des Bundes vorübergehend aufgenommen, da die Quarantänekapazitäten in den Zielländern erschöpft waren.
Familie mit schwangerer Frau bleibt erstmal in Bad Segeberg
Eine Familie, die in Bayern aufgenommen werden soll, werde noch einige Wochen in Bad Segeberg bleiben, da die Mutter in den nächsten zwei Wochen ein Kind erwartet. „Die Frau soll bei uns in Ruhe ihr Kind bekommen. Bis sie sich von der Geburt erholt hat, wollen wir ihr die anstrengende Reise nicht zumuten. Darauf haben wir uns mit den zuständigen bayerischen Behörden verständigt“, sagte dazu Dirk Gärtner, Direktor des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge.
Das Containerfeld für die Ankunftsquarantäne in Bad Segeberg werde Anfang der kommenden Woche komplett leer sein. „Nach einer Reinigung wird die Aufnahme afghanischer Ortskräfte für Schleswig-Holstein wieder von Rendsburg nach Bad Segeberg verlegt.“
Die Landesunterkunft Rendsburg hatte laut Kossert während der Quarantäne in Bad Segeberg 22 afghanische Ortskräfte und Angehörige aufgenommen. Sie bleiben bis zum Ende ihrer Ankunftsquarantäne dort und werden dann direkt in die Kreise oder kreisfreien Städte verteilt.
KN