Ausbildung beim Landesverein
In der Ukraine waren sie Köchin, Psychologin, Buchhalterin - dann kam der Krieg. In Segeberg wollen sich die Geflüchteten eine neue Zukunft aufbauen. In Rickling werden zunächst acht Ukrainer zu Pflegehelfern ausgebildet. Wer es schafft, soll einen Job beim Landesverein bekommen.
Rickling. Cherson, Saporischschja, Mykolajiw – viele ukrainische Orte erlangten seit Kriegsbeginn traurige Berühmtheit. Sie waren die Heimat von vielen ukrainischen Flüchtlingen, die nun in Deutschland einen Neustart versuchen: „Wir wissen nicht, was nach dem Krieg passiert“, sagt Olga Kryvonos. In der Ukraine hat sie als Psychologin gearbeitet, nun sitzt sie in einem Klassenraum der Pflegeberufeschule in Rickling und paukt Vokabeln aus der Pflege. Acht Geflüchtete werden hier derzeit zu Pflegehelfern ausgebildet. Wer es schafft, soll einen Job beim Landesverein angeboten bekommen.
Sieben Frauen und ein junger Mann sitzen in der Klasse. Nach zwei Wochen intensivem Deutschunterricht geht es jetzt ans Fachliche. Hygiene steht an diesem Tag auf dem Lehrplan. Wie werden die Hände korrekt gewaschen und desinfiziert? Was ist der Unterschied zwischen keimfrei und keimarm? Welche Schutzkleidung wird getragen? Welche Begriffe sind wichtig? „Wir sprechen die Begriffe, schreiben sie auf und führen die Handlung aus“, erklärt Schulleiterin Sigrid Kapitzke.