Alle lieben Daisy

Pony beschert Glücksmomente im Altenheim

Foto: Lilo Masuch wohnt im Paul-Gerhardt-Haus in Wahlstedt und freut sich über die Besuche von Mini-Shetty Daisy. "Sie hört gut zu."

Lilo Masuch wohnt im Paul-Gerhardt-Haus in Wahlstedt und freut sich über die Besuche von Mini-Shetty Daisy: "Sie hört gut zu."

Wahlstedt/Krems II. Schon im Eingangsbereich des Altenpflegeheims kommt Bewohner Klaus Salesch der 57-Jährigen entgegen. „Können Sie zu meiner Frau kommen?“, fragt der Senior. „Na klar“, sagt Bergmann. Und das weiße Pony trippelt hinterher ins Zimmer um die Ecke, wo sich Lotte Salesch schon auf den ungewöhnlichen Besuch freut. Bis an das Bett führt Bergmann Daisy heran, damit Lotte Salesch über das weiche Ponyfell streichen kann. Sie lächelt glücklich dabei. Das ist die Wirkung, die Daisy fast immer bei ihren Besuchen hat.

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Bewohner, die sich länger nicht gefreut haben, lachen mit Daisy

„Es gibt natürlich auch diejenigen, die meinen, ein Pferd gehört nicht hierher“, sagt Doreen Döhring, Betreuerin im Paul-Gerhardt-Haus. Trotzdem ist Döhring immer wieder erstaunt, was Daisy und Tiere generell bei den Bewohnern auslösen. Die Berührung des weichen Fells, der feuchten Schnauze. Da lachen auch Bewohner, die sich schon länger nicht mehr sichtbar gefreut haben.

Über einen Monitor im Foyer laufen Bilder von Daisy mit den Senioren von vorherigen Begegnungen. Es sind fröhliche Momente der Erinnerung. „Etwa ein Mal im Monat komme ich mit Daisy her“, sagt Annette Bergmann. Vor etwa einem Jahr kam der 57-Jährigen die Idee. In Krems II führt sie den Reitstall Seehof mit mehr als 20 Pferden. Und da man auf Daisy nicht reiten könne, kam sie auf die Idee alten Menschen eine Freude zu machen. Über eine Reitschülerin kam schließlich der Kontakt zum Haus Wahlstedt, die erste Senioreneinrichtung, die Bergmann mit Daisy besucht hat. Inzwischen ist auch eine Behinderteneinrichtung dazugekommen und im neuen Jahr soll das Pony auch Senioren in Lübeck erfreuen. „Wenn man die Reaktionen sieht, das ist so schön“, sagt Bergmann. „Daisy kann so viel geben.“

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Ein Pony fährt Fahrstuhl

Nach dem Besuch im Zimmer von Lotte und Klaus Salesch steuern Annette Bergmann, Daisy und Doreen Döhring auf den Fahrstuhl zu. Das Pony fährt tatsächlich Fahrstuhl – für Beobachter immer ein Hit.

Es geht ins Obergeschoss in den Veranstaltungsraum. Bergmann geht mit dem Pony einmal um den Tisch im Raum. Jeder, der möchte, darf das Pferd streicheln und mit Obst füttern – auch Betreuerin Döhring hat eine Dose mit Gurken und Möhren besorgt. Kaum einer der Bewohner kann sich dem Charme des Tieres entziehen. Die Bewohner, aber auch das Personal, sind jedes Mal wieder neugierig und entzückt. „Das ist ja noch ein Baby“, entfährt es einer älteren Dame. Nicht ganz, Daisy ist drei Jahre alt – und ausgewachsen. Manche Bewohner halten Daisy auch für ein Schaf – oder einen Hund. Annette Bergmann klärt auf und beantwortet immer wieder geduldig die gleichen Fragen.

Zwei, drei Minuten dauern die Begegnungen zwischen Daisy und den Bewohnern meist nur. „Manche denken vielleicht, das bringt nichts“, sagt Annette Bergmann. Doch wenn die Senioren das Pony wiedererkennen beweise das doch das Gegenteil. Nach gut zwei Stunden haben sie, das Pony und Döhring alle Zimmer abgeklappert. Daisy hat sich vollgefressen mit Äpfeln, Möhren und Gurken. Dann geht es auf den Anhänger und zurück nach Hause auf den Hof in Krems II. Im neuen Jahr wird sie wieder kommen.

Von Nadine Materne

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