Harte Tarifauseinandersetzung
Dem Klinikum Bad Bramstedt steht möglicherweise kurz von dem Gesellschafterwechsel ein harter Arbeitskampf bevor. Am Dienstag nutzten rund 60 Beschäftigte die Mittagspause für eine Protestaktion. Sie wollen eine Gehaltserhöhung, die sich am Tarif des öffentlichen Dienstes orientiert.
Bad Bramstedt. Wer im Klinikum Bad Bramstedt in Pflege und Physiotherapie beschäftigt ist, bekommt sein Gehalt nach einem Haustarifvertrag, der gut zehn Prozent unter dem des Öffentlichen Dienstes liegt (TVöD) liegt. Mit einer Protestaktion, zu der am Dienstag die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Beschäftigten aufgerufen hatte, sollte der Forderung Nachdruck verliehen werden, die Tarife anzugleichen. Geschäftsführer Jens Ritter hat ein nachgebessertes Angebot vorgelegt, das aber 216 Beschäftigte von 500 nicht akzeptieren wollen.
Sie haben eine Protestnote unterschrieben, mit dem sie eine Annäherung an den TVöD fordern. Ärzte sind nicht darunter, sie sind in einem anderen Tarif eingruppiert. Eine Krankenschwester verdient nach dem Haustarif des Klinikums Bad Bramstedt als Anfängerin 2554 Euro und am Ende ihres Berufslebens 3218 Euro. Nach dem TVöD würde sie zwischen 2932 und 3654 Euro verdienen. Klinikum-Geschäftsführer Jens Ritter hat eine Gehaltssteigerung von 2 Prozent ab dem 1. April angeboten. Außerdem sollen für das letzte Jahr, in dem es wegen der Corona-Pandemie keine Tarifverhandlungen gegeben hatte, 40 Euro pro Monat ausgezahlt werden, maximal also 480 Euro. Zudem sollen die Wochenarbeitszeit um eine halbe Stunde auf 38 Stunden gesenkt und ein weiterer Urlaubstag gewährt werden.