Der Mann ist eine Allzweckwaffe. Ohne Leute wie Marc Francisco könnten die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg niemals ihren immensen Erfolg haben. Über die Jahre hat der 39-Jährige sich als Zuverlässigkeit in Person erwiesen. Deshalb traut man ihm am Kalkberg jetzt eine besondere Rolle dazu.
Bad Segeberg. Im September 2006 fand sich Marc Francisco mitten in einem gewaltigen Blitzlichtgewitter wieder. Doch das Interesse der Medien galt damals nicht ihm, obwohl er in seinem Indianerkostüm sehr authentisch wirkte, sondern dem Mann neben ihm. Presse, Funk und Fernsehen waren gekommen, um den neuen Winnetou der Karl-May-Spiele zu erleben: Erol Sander, der die Nachfolge des legendären Gojko Mitic antreten sollte. Sander ist lange weg. Aber Francisco, damals eher Dekoration, ist noch da. Und ein reiner Statist ist der 39-Jährige am Kalkberg längst nicht mehr.
Dabei ist die Bezeichnung „Statist“ für den Bad Segeberger selbst alles andere als negativ besetzt – ganz im Gegenteil: Von 2011 bis 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Zwangspause, gehörte Francisco in jeder Spielzeit zur Komparserie. Seine Premiere im Ensemble hatte er schon 2005 gefeiert. In 936 Vorstellungen stand er seither auf der Bühne, bisweilen in gleich mehrere Rollen. „Nie krank, nie zu spät“, betont der Karl-May-Fan. Mehr Herzblut geht kaum.