Seequalität leidet seit Jahren
Viel zu viel Phosphor wird täglich in den Wardersee im Osten des Kreises Segeberg eingeleitet. Sein ökologischer Zustand ist „unbefriedigend“ und eine baldige Besserung nicht in Sicht. Nun sollen mehr als ein Dutzend umliegende Kläranlagen, die in den See einleiten, mit hohen Investitionen nachgerüstet werden.
Amt Trave-Land. Mit jedem 10-Liter-Eimer Wasser, das in den Wardersee fließt, gelangt auch ein Milligramm Phosphor in das Gewässer. Ein Milligramm, das klingt nicht nach viel, aber es ist mehr als die doppelte Menge, die für den See ökologisch verträglich sein soll. Seit Jahren ist der Wardersee in einem schlechten ökologischen Zustand: Note 4, unbefriedigend, urteilt das Land – vor allem wegen der hohen Nährstoffeinträge. Deshalb sollen nun zahlreiche Kläranlagen, die im Umkreis des Wardersee liegen, mit einer Phosphatfällung nachgerüstet werden. Das könnte für einige Gemeinden richtig teuer werden.
Der Einzugsbereich des Wardersee umfasst mehr als 240 Quadratkilometer, über die Trave und zahlreiche Bachläufe gelangt Wasser in den See – und damit auch Nährstoffe wie Phosphor. „Die Nährstoffe sorgen für eine starke Algenentwicklung“, erklärt Martin Schmidt, Sprecher des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR). Mikroskopisch kleine Schwebealgen trübten das Wasser, zu wenig Licht gelange auf den Seegrund, und das Wachstum von Unterwasserpflanzen werde gehemmt.