Alle Infos zum Eurovision Song Contest 2023
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FFDUUIXJRFFSHD3NNY4JRDA4ME.jpeg)
Die Trophäe des Eurovision Song Contest 2022. Der Gesangswettbewerb ESC wird 2023 nicht im Gewinnerland Ukraine ausgetragen.
© Quelle: Corinne Cumming/EBU/dpa
Grund zur Freude hatten hiesige ESC-Fans in den vergangenen Jahren wenig. Mit sechs Punkten landete Deutschland 2022 wie so oft in der jüngeren ESC-Geschichte auf dem letzten Platz. Findet die Pechsträhne endlich ein Ende? Die Antwort gibt es am Samstagabend, wenn in Liverpool das Finale des Eurovision Song Contest über die Bühne geht. Hier beantworten die wichtigsten Fragen zum ESC.
Inhaltsverzeichnis
- Wer überträgt den Eurovision Song Contest?
- Diese Länder sind im ESC-Finale
- Wer tritt für Deutschland beim ESC in Liverpool an?
- Wieso findet der ESC in Großbritannien statt?
- Was ist neu beim ESC 2023?
- Welche Länder haben beim ESC am meisten gewonnen?
- Die ewige ESC-Tabelle
- Wer landete beim ESC am häufigsten auf dem letzten Platz?
- Welche Länder haben den ESC wann gewonnen?
- Warum nimmt Australien am Eurovision Song Contest teil?
- „Big Five“: Warum sind Deutschland und Co. automatisch qualifiziert?
Wer überträgt den Eurovision Song Contest?
In Deutschland überträgt die ARD den Eurovision Song Contest. Das Finale ist im Ersten zu sehen, die beiden Halbfinals werden auf One übertragen.
- 1. Halbfinale: Dienstag, 9. Mai 2023, 21 Uhr
- 2. Halbfinale: Donnerstag, 11. Mai 2023, 21 Uhr
- Finale: Samstag, 13. Mai 2023, 21 Uhr
Hier beantworten wir weitere Fragen zur Übertragung – alles Wissenswerte rund um die Show behalten wir in unserem ESC-Liveblog im Blick.
Diese Länder sind im ESC-Finale
Von den ursprünglichen 37 Ländern nehmen 26 am ESC-Finale in Liverpool teil. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien gehören zu den sogenannten „Big Five“-Ländern, die direkt qualifiziert sind – warum das so ist, erklären wir am Ende des Artikels. Auch die Ukraine ist als Gewinnernation des Vorjahres automatisch für das Finale qualifiziert. Die übrigen Nationen mussten in den Halbfinals antreten. Das sind alle Finalteilnehmer in der Übersicht:
- Deutschland (automatisch qualifiziert)
- Frankreich (automatisch qualifiziert)
- Vereinigtes Königreich (automatisch qualifiziert)
- Italien (automatisch qualifiziert)
- Spanien (automatisch qualifiziert)
- Ukraine (Vorjahressieger)
- Kroatien (aus 1. Halbfinale)
- Norwegen (aus 1. Halbfinale)
- Portugal (aus 1. Halbfinale)
- Serbien (aus 1. Halbfinale)
- Finnland (aus 1. Halbfinale)
- Israel (aus 1. Halbfinale)
- Moldau (aus 1. Halbfinale)
- Schweden (aus 1. Halbfinale)
- Schweiz (aus 1. Halbfinale)
- Tschechien (aus 1. Halbfinale)
- Albanien (aus 2. Halbfinale)
- Zypern (aus 2. Halbfinale)
- Estland (aus 2. Halbfinale)
- Belgien (aus 2. Halbfinale)
- Österreich (aus 2. Halbfinale)
- Litauen (aus 2. Halbfinale)
- Polen (aus 2. Halbfinale)
- Australien (aus 2. Halbfinale)
- Armenien (aus 2. Halbfinale)
- Slowenien (aus 2. Halbfinale)
Wer tritt für Deutschland beim ESC in Liverpool an?
Deutschland wird mit der Band Lord of the Lost beim diesjährigen Song Contest in Liverpool antreten. Die Dark-Rock-Gruppe aus Hamburg gewann den deutschen Vorentscheid am 3. März und setzte sich mit ihrem Song „Blood & Glitter“ gegen sieben andere Bewerberinnen und Bewerber durch.
Welche musikalischen Talente am diesjährigen Vorentscheid teilnehmen durften, entschied die ESC-Redaktion des NDR. Eine Besonderheit war das Tiktok-Voting, bei dem Nutzerinnen und Nutzer der Social-Media-Plattform für ihren Favoriten oder ihre Favoritin abstimmen konnten. Der Schlagersänger Ikke Hüftgold hatte die Abstimmung mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen und sicherte sich somit einen Platz im Vorentscheid. Dort landete er auf dem zweiten Platz.
Wieso findet der ESC in Großbritannien statt?
Der 67. Eurovision Song Contest findet in Liverpool statt. Austragungsort ist die M&S Bank Arena. Die Hafenstadt im Nordwesten Englands ist für ihre reiche Kulturszene bekannt – die keine geringere Band als die Beatles hervorbrachte. 2008 war Liverpool Europäische Kulturhauptstadt, Teile des historischen Hafens zählten bis 2021 zum Weltkulturerbe. Für die Austragung beworben hatten sich unter anderem auch Manchester, Leeds und Glasgow. Gegen letztere Stadt konnte sich Liverpool in der finalen Entscheidung durchsetzen.
Kein Selenskyj-Grußwort beim Eurovision Song Contest
Der Staatschef wollte sich angeblich am Samstag beim ESC-Finale in Liverpool mit einer Videobotschaft an das Publikum wenden. Selenskyjs Sprecher dementiert.
© Quelle: dpa
Eigentlich findet der ESC traditionsgemäß im Gastgeberland des Vorjahresgewinners statt. Das wäre durch den Sieg von Kalush Orchestra 2022 eigentlich die Ukraine gewesen. Wegen des Krieges, den Russland in dem osteuropäischen Land seit Februar 2022 führt, fiel die Wahl jedoch auf Großbritannien. Es handelt sich bereits um die neunte Austragung, viermal übernahm Großbritannien die Gastgeberrolle für andere Nationen.
Was ist neu beim ESC 2023?
Für den ESC in Liverpool wurden die Regularien rund um das Abstimmungsverfahren umfassend reformiert. So sollen Jurys nur noch im Finale abstimmen, in den beiden Halbfinals soll allein das Publikumsvotum über das Weiterkommen entscheiden. Erstmals sollen zudem Zuschauerinnen und Zuschauer außerhalb der Teilnehmerländer beim ESC abstimmen können. Als Grund für die Regeländerung gelten auch Irregularitäten, die im zweiten Halbfinale des ESC 2022 stattgefunden haben sollen.
Welche Länder haben beim ESC am meisten gewonnen?
Mit sieben Siegen führt Irland die Liste der meisten ESC-Siege an. Dicht dahinter folgt Schweden mit sechs Siegen, zuletzt gewann das Land im Jahr 2015. Je fünfmal gewannen Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und die Niederlande den Song Contest.
Deutschland hat bisher zwei Gewinnerinnen hervorgebracht. Erstmals holte Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ den Titel nach Deutschland, Lena gelang mit „Satellite“ im Jahr 2010 der zweite Erfolg.
Die ewige ESC-Tabelle
Platz | Land | Siege | 2. Platz | 3. Platz |
---|---|---|---|---|
1 | Irland | 7 | 4 | 1 |
2 | Schweden | 6 | 1 | 6 |
3 | Großbritannien | 5 | 16 | 3 |
4 | Frankreich | 5 | 5 | 7 |
5 | Niederlande | 5 | 1 | 1 |
6 | Luxemburg | 5 | 0 | 2 |
7 | Israel | 4 | 2 | 1 |
8 | Italien | 3 | 3 | 5 |
9 | Ukraine | 3 | 2 | 1 |
10 | Dänemark | 3 | 1 | 3 |
11 | Norwegen | 3 | 1 | 1 |
12 | Deutschland | 2 | 4 | 5 |
13 | Spanien | 2 | 4 | 2 |
14 | Schweiz | 2 | 3 | 4 |
15 | Österreich | 2 | 0 | 1 |
16 | Russland | 1 | 4 | 4 |
17 | Belgien | 1 | 2 | 0 |
18 | Monaco | 1 | 1 | 3 |
19 | Türkei | 1 | 1 | 1 |
21 | Griechenland | 1 | 0 | 3 |
22 | Estland Lettland Serbien | 1 | 0 | 1 |
25 | Jugoslawien Finnland Portugal | 1 | 0 | 0 |
28 | Malta | 0 | 2 | 2 |
29 | Island | 0 | 2 | 2 |
30 | Bulgarien | 0 | 1 | 0 |
35 | Rumänien | 0 | 0 | 2 |
36 | Bosnien-Herzegowina | 0 | 0 | 1 |
Wer landete beim ESC am häufigsten auf dem letzten Platz?
Auch wenn Deutschlands ESC-Bilanz in den letzten zehn Jahren alles andere als erfreulich ausfällt, gibt es einige Länder, deren Statistik noch schlechter ist:
- Finnland (elfmal letzter Platz)
- Norwegen (elfmal letzter Platz)
- Österreich (neunmal letzter Platz)
- Schweiz (neunmal letzter Platz)
Finnland, Norwegen, Österreich und die Schweiz fuhren am häufigsten als Letzte nach Hause. Deutschland und Belgien sind mit jeweils acht Letztplatzierungen allerdings nicht weit entfernt.
Auch Spanien, Großbritannien, die Niederlande (jeweils fünf) und Irland (vier) mussten sich schon mehrfach mit der Letztplatzierung abfinden, allerdings stehen in drei dieser Länder auch mindestens genauso viele Siege zu Buche: Irland gewann den ESC siebenmal, Großbritannien und die Niederlande konnten den Titel fünfmal nach Hause holen. Spanien hat den Eurovision Song Contest wie Deutschland bisher zweimal gewonnen, allerdings liegen die Siege (1968 und 1969) schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurück.
Welche Länder haben den ESC wann gewonnen?
Das sind alle Gewinner und Siegersongs beim Eurovision Song Contest seit 1956:
- 2022: Ukraine (Kalush Orchestra – „Stefania“)
- 2020: ESC wurde abgesagt
- 2021: Italien (Måneskin – „Zitti e buoni“)
- 2019: Niederlande (Duncan Laurence – „Arcade“)
- 2018: Israel (Netta – „Toy“)
- 2017: Portugal (Salvador Sobral – „Amar pelos dois“)
- 2016: Ukraine (Jamala – „1944″)
- 2015: Schweden (Måns Zelmerlöw – „Heroes“)
- 2014: Österreich (Conchita Wurst – „Rise Like a Phoenix“)
- 2013: Dänemark (Emmelie de Forest – „Only Teardrops“)
- 2012: Schweden (Loreen – „Euphoria“)
- 2011: Aserbaidschan (Ell/Nikki – „Running Scared“)
- 2010: Deutschland (Lena – „Satellite“)
- 2009: Norwegen (Alexander Rybak – „Fairytale“)
- 2008: Russland (Dima Bilan – „Believe“)
- 2007: Serbien (Marija Serifovic – „Molitva“)
- 2006: Finnland (Lordi – „Hard Rock Hallelujah“)
- 2005: Griechenland (Helena Paparizou – „My Number One“)
- 2004: Ukraine (Ruslana Lyzhichko – „Wild Dances“)
- 2003: Türkei (Sertab Erener – „Everyway That I Can“)
- 2002: Lettland (Marie N – „I Wanna“)
- 2001: Estland (Tanel Padar, Dave Benton und 2XL – „Everybody“)
- 2000: Dänemark (The Olsen Brothers – „Fly on the Wings of Love“)
- 1999: Schweden (Charlotte Nilsson – „Take Me to Your Heaven“)
- 1998: Israel (Dana International – „Diva“)
- 1997: Großbritannien (Katrina & The Waves – „Love Shine a Light“)
- 1996: Irland (Eimear Quinn – „The Voice“)
- 1995: Norwegen (Secret Garden – „Nocturne“)
- 1994: Irland (Paul Harrington & C. McGettigan – „Rock ’n’ Roll Kids“)
- 1993: Irland (Niamh Kavanagh – „In Your Eyes“)
- 1992: Irland (Linda Martin – „Why Me?“)
- 1991: Schweden (Carola – „Fångad av en stormvind“)
- 1990: Italien (Toto Cutugno – „Insieme 1992″)
- 1989: Jugoslawien (Riva – „Rock Me“)
- 1988: Schweiz (Céline Dion – „Ne partez pas sans moi“)
- 1987: Irland (Johnny Logan – „Hold Me Now“)
- 1986: Belgien (Sandra Kim – „J‘aime la vie“)
- 1985: Norwegen (Bobbysocks – „La det swinge“)
- 1984: Schweden (Herreys – „Diggi-Loo Diggy-Ley“)
- 1983: Luxemburg (Corinne Hermès – „Si la vie est cadeau“)
- 1982: Deutschland (Nicole – „Ein bisschen Frieden“)
- 1981: Großbritannien (Bucks Fizz – „Making Your Mind Up“)
- 1980: Irland (Johnny Logan – „What‘s Another Year“)
- 1979: Israel (Gali Atari mit Milk & Honey – „Hallelujah“)
- 1978: Israel (Izhar Cohen & The Alpha-Beta – „A-ba-ni-bi“)
- 1977: Frankreich (Marie Myriam – „L‘oiseau et l‘enfant“)
- 1976: Großbritannien (Brotherhood of Man – „Save Your Kisses for Me“)
- 1975: Niederlande (Teach-In – „Ding-A-Dong“)
- 1974: Schweden (Abba – „Waterloo“)
- 1973: Luxemburg (Anne-Marie David – „Tu te reconnaîtras“)
- 1972: Luxemburg (Vicky Leandros – „Après toi“)
- 1971: Monaco (Séverine – „Un banc, un arbre, une rue“)
- 1970: Irland (Dana – „All Kinds of Everything“)
- 1969: Großbritannien (Lulu – „Boom Bang-A-Bang“)
- 1969: Niederlande (Lenny Kuhr – „De troubadour“)
- 1969: Frankreich (Frida Boccara – „Un jour, un enfant“)
- 1969: Spanien (Salomé – „Vivo cantando“)
- 1968: Spanien (Massiel – „La La La“)
- 1967: Großbritannien (Sandie Shaw – „Puppet on a String“)
- 1966: Österreich (Udo Jürgens – „Merci Chérie“)
- 1965: Luxemburg (France Gall – „Poupée de cire, poupée de son“)
- 1964: Italien (Gigliola Cinquetti – „Non ho l‘eta (per amarti)“)
- 1963: Dänemark (Grethe & Jørgen Ingmann – „Dansevise“)
- 1962: Frankreich (Isabelle Aubret – „Un premier amour“)
- 1961: Luxemburg (Jean Claude Pascal – „Nous les amoureux“)
- 1960: Frankreich (Jacqueline Boyer – „Tom Pillibi“)
- 1959: Niederlande (Teddy Scholten – „Een beetje“)
- 1958: Frankreich (André Claveau – „Dors, mon amour“)
- 1957: Niederlande (Corry Brokken – „Net als toen“)
- 1956: Schweiz (Lys Assia – „Refrain“)
Warum nimmt Australien am Eurovision Song Contest teil?
Entscheidend für die Teilnahme bei Eurovision ist nicht, ob ein Land geografisch oder politisch zu Europa gehört. Stattdessen muss ein Land „aktives Mitglied der Europäischen Rundfunkunion“ (EBU) sein. Mitglied ist wiederum, wer innerhalb der Europäischen Rundfunkzone oder innerhalb eines im Europarat vertretenen Landes einen nationalen Rundfunkdienst betreibt. Aus diesem Grund nehmen zum Beispiel auch Armenien, Israel oder Aserbaidschan regelmäßig am ESC teil.
Als sogenanntes assoziiertes EBU-Mitglied wurde für Australien eine Sonderregelung geschaffen. Seitdem Australien 2015 das erste Mal auf Einladung am Song Contest teilnahm, ist das ESC-begeisterte Land regelmäßig dabei. Sollte Australien den ESC gewinnen, wird der darauffolgende Contest aber nicht Down Under, sondern in einem EBU-Partnerland ausgetragen.
„Big Five“: Warum sind Deutschland und Co. automatisch qualifiziert?
Dass sich manche Länder keiner Vorausscheidung stellen müssen und für das ESC-Finale automatisch gesetzt sind, ist erst seit 1997 (im Falle Italiens seit 2011) so. 1996 sorgten gestiegene Anmeldezahlen dafür, dass eine interne Vorauswahl der Länder stattfand.
Da Deutschland bei dieser Vorauswahl ausschied, nahm das Land nicht am ESC 1996 in Oslo teil. Als größter Beitragszahler drohte Deutschland daraufhin, die Mitfinanzierung weiterer ESCs zu verweigern, sollte das Land keinen Startplatz im Song Contest bekommen. Möglicherweise trug auch die Sorge vor einem Imageverlust bei Sponsoren dazu bei, dass die EBU ab 1999 den vier Ländern mit dem größten Anteil am Etat eine Teilnahme am ESC garantierte. Im Jahr 2011 wurde die Runde der „Big Four“ mit der Hinzunahme Italiens auf die der „Big Five“ erweitert.
Die umstrittene Regelung wird von einigen Mitgliedsländern als erkaufte Teilnahme bezeichnet und ist ein Grund, weshalb die Türkei seit 2013 nicht mehr beim ESC dabei war.
Nichts verpassen: Alle News rund um den Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool sowie Hintergründe, Interviews und Quizzes finden Sie auf unserer ESC-Themenseite.