Vor Premiere von „One Mic Stand“

Harald Schmidt über einen potenziellen Nachfolger: „Wenn es jemanden gäbe, dann muss er da auch durchbrettern“

25.02.06: Harald Schmidt bei der letzten Sendung von Waldi & Harry aus Sestriere am 25.02.2006. 65 Jahre wird Harald Schmidt am 18. August, das Fernsehen hat er inzwischen weit hinter sich gelassen.

25.02.06: Harald Schmidt bei der letzten Sendung von Waldi & Harry aus Sestriere am 25.02.2006. 65 Jahre wird Harald Schmidt am 18. August, das Fernsehen hat er inzwischen weit hinter sich gelassen.

65 Jahre wird Harald Schmidt am 18. August, das Fernsehen hat er inzwischen weit hinter sich gelassen. Eine Ausnahme gibt es jetzt: In der neuen Amazon-Show „One Mic Stand“ (ab 15. Juli) gehört er zu den fünf erfahrenen Stand-up-Comedians, die auf prominente Persönlichkeiten aus völlig anderen Bereichen treffen und sie als Coach auf einen großen Bühnenauftritt vorbereiten. Schmidt hat sich zunächst um Mats Hummels und später um Christoph Kramer zu kümmern.

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Fernsehen, sagte Schmidt jetzt im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau, habe er zur Genüge gehabt. Es fehlt ihm nicht. „Jetzt soll mal der Nachwuchs ran.“ Derweil gibt es seit seinem Rückzug im Jahr 2014 keine echte Late-Night-Show mehr in Deutschland. Alle, die sich so nennen, kommen nur ein paarmal im Jahr, zu unregelmäßigen Zeiten. Schmidt gab es drei-, bisweilen sogar viermal in der Woche.

„Sie finden sicher keinen Sender mehr, der heute den Mut hätte, das zu riskieren“, glaubt Schmidt. „SAT.1 hat damals mit Senderchef Fred Kogel drei Jahre durchgehalten, bevor es richtig lief. Und ganz wichtig: Es gab damals noch kein Internet. Wenn heute etwas Boulevardtaugliches passiert, sehe ich im Netz nach einer halben Stunde so viele sensationelle Clips und Beiträge dazu. Da gibt es für die Menschen keinen Grund mehr, bis abends um 23.15 Uhr zu warten.“

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Schmidt: „Heute würde meine Sendung nach einer Woche abgesetzt werden“

In den USA indes blicken Abend für Abend gleich mehrere Late-Night-Moderatoren auf die Ereignisse des Tages und genießen dabei eine ausnehmend hohe Popularität. Dort gebe es schlicht eine große Tradition für die klassische Late-Night. „Das Publikum ist damit groß geworden. Dazu gibt es die Metropolen Los Angeles und New York und vor allem die englischsprachige Welt mit vielen potenziellen Gästen. All das hatten wir nicht.“

Ob es nicht doch auch hierzulande noch einmal jemand versucht? „Ich mache mir keine Gedanken darüber“, versichert Schmidt. „Sicher ist: Wenn es jemanden gäbe, dann muss er da auch durchbrettern. Der muss das wirklich wollen, der muss es an sich reißen. Von außen sollte man das an niemanden herantragen. Aber ich bleibe dabei: Letzten Endes sind die Möglichkeiten dazu in Deutschland zu begrenzt.“

Hinzukomme, dass die Regeln für Late-Night heute andere wären als noch zu seiner Zeit. „Heute würde meine Sendung nach einer Woche abgesetzt werden. Jedes Jahr eröffnete ich am Weltfrauentag die Show mit den Worten: ‚Guten Abend, meine Damen und Herren. Meine Herren, denken Sie daran: Heute ist Weltfrauentag. Stellen Sie Ihrer Gattin eine Rose ins Putzwasser.‘ Wäre heute unmöglich. Der Intendant würde sofort darauf verweisen müssen, dass er selbst daheim putzt.“

RND/Teleschau

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