„Everything Everywhere All at Once“ ist bester Film - Darstellerpreise für Fraser und Yeoh
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Daniel Scheinert (l) und Daniel Kwan räumten mit ihrem Film „Everything Everywhere All at Once" bei der Oscar-Verleihung ab.
© Quelle: Chris Pizzello/Invision/AP
Hollywoods große Nacht ist vorbei, zum 95. Mal sind die Oscars vergeben worden. „Everything Everywhere All at Once“ holte insgesamt sieben Auszeichnungen, darunter den Preis als bester Film. Aber auch die deutsche Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ triumphierte und gewann gleich vier Oscars. Der Film von Regisseur Edward Berger gewann Academy Awards als bester internationaler Film, für Kamera, Szenenbild und Filmmusik.
Wir haben die Oscarverleihung an dieser Stelle im Liveticker begleitet.
Die Oscar-Verleihung 2023 im Liveblog
Oscars 2023: wann und wo?
- Datum: 12. März 2023 (Durch die Zeitverschiebung ist es in Deutschland bereits der 13. März.).
- Uhrzeit: In den USA startet die Oscarverleihung um 17 Uhr Ortszeit (Pacific Time). Durch die Zeitverschiebung ist es in Deutschland dann 1 Uhr nachts.
- Ort: Dolby Theatre, Los Angeles, Kalifornien.
- TV: Die Oscarverleihung läuft bei Pro Sieben live im deutschen Free-TV.
Übertragung der Oscars 2023: Verleihung im TV und Livestream schauen
Der amerikanische Fernsehsender ABC strahlt die Oscarverleihung live in mehr als 200 Länder aus. Ein Empfang in Deutschland ist aus Lizenzgründen nicht ohne Weiteres möglich. Zwar lässt sich das sogenannte Geoblocking mit einem VPN-Zugang umgehen, allerdings bewegt man sich dabei in einer rechtlichen Grauzone.
Einfacher – und rechtlich völlig unbedenklich – ist es da, die Oscars in Deutschland auf Pro Sieben zu schauen. Der Privatsender überträgt die Academy Awards bereits seit vielen Jahren – und zwar sowohl im linearen TV als auch online als (Live-)Stream. Möglich ist das entweder über die Pro-Sieben-Mediathek oder über die Joyn-App. Für beides ist eine kostenlose Anmeldung erforderlich.
In den letzten Jahren war es üblich, dass Pro Sieben die Verleihung mit zahlreichen Vorabsendungen und Nachbetrachtungen begleitet. Sobald Informationen zu Sendeterminen vorliegen, geben wir diese hier bekannt.
Moderator der Oscars 2023: Jimmy Kimmel führt durch den Abend
Der bekannte Talkshowhost Jimmy Kimmel ist Moderator der diesjährigen Oscarverleihung. Kimmel, der einem großen Publikum als Host des Late-Night-Formats „Jimmy Kimmel Live!“ bekannt ist, führte bereits 2017 und 2018 durch die Veranstaltung.
Oscars 2023: Wie stehen die deutschen Chancen?
Der Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ des Regisseurs Edward Berger ist die große Oscarhoffnung aus Deutschland bei der diesjährigen Preisverleihung in Hollywood. Die Neuverfilmung des weltberühmten Romans von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929 ist in neun Kategorien nominiert, darunter auch als „Bester Film“. Das gelang bisher noch keiner deutschen Produktion. Daneben ist „Im Westen nichts Neues“ unter anderem auch in den Kategorien „Bester Internationaler Film“, „Beste Filmmusik“ und „Beste visuelle Effekte“ nominiert. Die Chancen auf den ersten Oscar für einen deutschen Spielfilm seit „Das Leben der Anderen“ aus dem Jahr 2007 stehen also ziemlich gut.
„Im Westen nichts Neues“ für neun Oscars nominiert
Die erste deutsche Verfilmung des Weltkriegsromans von Erich Maria Remarque geht unter anderem in der Topkategorie „Bester Film“ ins Rennen.
© Quelle: Reuters
Oscarfavoriten 2023: Wer und was ist nominiert?
Mit neun Nominierungen hat „Im Westen nichts Neues“ zwar gute Chancen auf einen Oscargewinn in diesem Jahr. In der Kategorie „Bester Film“ muss sich das deutsche Weltkriegsdrama aber gegen eine starke Konkurrenz behaupten – zumal hier zehn statt der in anderen Kategorien üblichen fünf Nominierte antreten. Gemessen an den Gesamtnominierungen geht die Sci-Fi-Dramödie „Everything Everywhere All at Once“ in diesem Jahr als Topfavorit ins Oscarrennen. Ebenfalls neun Nominierungen erhielt „The Banshees of Inisherin“ mit Colin Farrell und Brendan Glesson. Beide konkurrieren auch um die Auszeichnung als „Bester Film“.
Oscars werden in 23 Kategorien vergeben; das sind die Nominierungen in den prestigeträchtigsten Kategorien:
Bester Film
- „Avatar: The Way of Water“
- „Elvis“
- „Everything Everywhere All at Once“
- „Im Westen nichts Neues“
- „Tár“
- „The Banshees of Inisherin“
- „The Fabelmans“ (deutscher Titel: „Die Fabelmans“)
- „Top Gun: Maverick“
- „Triangle of Sadness“
- „Women Talking“ (deutscher Titel: „Die Aussprache“)
Beste Regie
- Daniel Kwan, Daniel Scheinert – „Everything Everywhere All at Once“
- Martin McDonagh – „The Banshees of Inisherin“
- Ruben Östlund – „Triangle of Sadness“
- Steven Spielberg – „The Fabelmans“
- Todd Field – „Tár“
Bester Hauptdarsteller
- Austin Butler – „Elvis“
- Bill Nighy – „Living“
- Brendan Fraser – „The Whale“
- Colin Farrell – „The Banshees of Inisherin“
- Paul Mescal – „Aftersun“
Beste Hauptdarstellerin
- Ana de Armas – „Blonde“
- Cate Blanchett – „Tár“
- Andrea Riseborough – „To Leslie“
- Michelle Williams – „The Fabelmans“
- Michelle Yeoh – „Everything Everywhere All at Once“
Bester Nebendarsteller
- Brendan Gleeson – „The Banshees of Inisherin“
- Brian Tyree Henry – „Causeway“
- Judd Hirsch – „The Fabelmans“
- Barry Keoghan – „The Banshees of Inisherin“
- Ke Huy Quan – „Everything Everywhere All at Once“
Beste Nebendarstellerin
- Angela Bassett – „Black Panther: Wakanda Forever“
- Hong Chau – „The Whale“
- Kerry Condon – „The Banshees of Inisherin“
- Jamie Lee Curtis – „Everything Everywhere All at Once“
- Stephanie Hsu – „Everything Everywhere All at Once“
Oscarrekorde: meiste Gewinner und Nominierungen
Nach 94 Oscarverleihungen führen folgende Filme, Regisseure und Schauspielerinnen die Bestenlisten bei den Academy Awards an:
Schauspieler/in mit den meisten Oscars (für Haupt- oder Nebenrollen)
- Katherine Hepburn: vier Oscars
- Frances McDormand: drei Oscars
- Daniel Day-Lewis: drei Oscars
- Jack Nicholson: drei Oscars
- Ingrid Bergman: drei Oscars
- Meryl Streep: drei Oscars
- Walter Brennan: drei Oscars
Filme mit den meisten Oscars
- „Ben Hur“ (1960): elf Oscars
- „Titanic“ (1998): elf Oscars
- „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2004): elf Oscars
- „West Side Story“ (1962): zehn Oscars
- „Gigi“ (1959): neun Oscars
- „Der letzte Kaiser“ (1988): neun Oscars
- „Der englische Patient“ (1997): neun Oscars
Flitzer, Rassismus, Ohrfeige: Diese Aufreger gab es bei den Oscars
Immer wieder sorgen kleinere und größere Eklats für Aufsehen bei den Oscars. Hier eine Übersicht aus den letzten 85 Jahren:
Das jüngste Beispiel dürfte vielen noch gut in Erinnerung geblieben sein: Bei der Oscarverleihung 2022 verpasste Will Smith Chris Rock eine schallende Ohrfeige auf der Bühne. Rock hatte sich vorher einen – nach Ansicht vieler geschmacklosen – Witz über Smiths Ehefrau erlaubt. Zwar entschuldigte sich Smith hinterher mehrfach bei seinem Schauspielkollegen, die Academy schloss ihn trotzdem für zehn Jahre von allen Veranstaltungen aus.
2017 sorgte ein Fehler für einen der peinlichsten Momente in der jüngeren Oscargeschichte. Bei der Verkündung des Gewinners in der Kategorie „Bester Film“ kam es zu einer Verwechslung: Statt des eigentlichen Siegerfilms „Moonlight“ wurde „La La Land“ ausgerufen, Grund war ein falsch ausgehändigter Umschlag. Peinlich war der Fauxpas auch, weil er erst in der Dankesrede der „La La Land“-Beteiligten korrigiert wurde.
Unter dem Hashtag #OscarsSoWhite sollte vor der Verleihung 2015 darauf aufmerksam gemacht werden, dass unter den Nominierten in jenem Jahr keine einzige schwarze Person war. Die Academy reagierte und setzte fortan einen stärkeren Fokus auf Diversität sowohl unter den Nominierungen als auch in der Jury.
Ein Jahr darauf durchkreuzte ein Flitzer die Moderation von David Niven, als dieser gerade den besten Film verkünden wollte. Der Englischlehrer und Künstler Robert Opel erklärte hinterher, er habe mit der Nackedeiaktion gegen die konformistische Gesellschaft der USA protestieren wollen.
1973 war im Grunde klar, wer den Oscar für „Bester Hauptdarsteller“ erhalten würde: Mit elf Nominierungen war „Der Pate“ der Favorit auf die Goldmänner in mehreren Kategorien, darunter auch „Bester Hauptdarsteller“ für Marlon Brando. Der entschied sich jedoch dafür, die Auszeichnung aus Protest nicht anzunehmen. Mit seiner Ablehnung (Brando blieb der Preisverleihung komplett fern) wollte der Schauspieler ein Zeichen gegen die Diskriminierung von amerikanischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohnern in der Filmindustrie setzen.
Ein in seiner potenziellen Dreistigkeit bis heute nicht gesehener Aufreger soll sich im Jahr 1938 ereignet haben, als ein Preis vermeintlich von der Bühne geklaut wurde. Gewonnen hatte ihn die Schauspielerin Alice Brady als beste Nebendarstellerin im Film „In Old Chicago“. Da Brady wegen eines gebrochenen Fußes jedoch nicht zur Verleihung erscheinen konnte, soll ein Betrüger seine Chance gewittert haben – und die begehrte Auszeichnung stellvertretend für die Siegerin entgegengenommen haben. Ob die Geschichte sich wirklich auf diese Weise zugetragen haben soll, ist jedoch nicht sicher. Anderen Berichten zufolge soll es sich bei dem vermeintlichen Dieb nämlich um den Regisseur des Films gehandelt haben, der die Auszeichnung hinterher ordnungsgemäß an Brady überreicht haben soll.
RND/pf