Sexuelle Gewalt: Podcasterin Ines Anioli spricht über ihr schlimmstes Erlebnis
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ARPZCHIYLRAFBGQNEXTRIG2SMY.jpg)
Youtuberin Ines Anioli (l.) spricht darüber, wie sie Opfer von sexueller Gewalt wurde. Jetzt will sie das Trauma in ihrem neuen Podcast „Me-Time“ verarbeiten. Bis 2019 hatten sie und Leila Lowfire (r.) noch den Podcast „Besser als Sex“.
© Quelle: picture alliance / Eventpress Ho
Ines Anioli liebte es, über Sex zu reden. In ihrem Podcast „Besser als Sex“ widmete sie sich mit ihrer Kollegin Leila Lowfire Tabuthemen, über die sich viele nicht trauen zu reden. Doch seitdem hat sich vieles geändert: Den Podcast gibt es nicht mehr seit August 2019, genauso wenig wie die Ines Anioli, die ihre Fans einmal kannten. Der Grund? Die junge Frau wurde Opfer von sexueller Gewalt, wie sie nun berichtet.
„Ich habe Albträume. Nachts. Und tagsüber.“
„Die Wunde könnt ihr von außen nicht sehen. Was ihr seht, ist, dass ich mich anders bewege. Benehme. Rede. Bin“, schreibt sie in ihrem aktuellsten Instagram-Post. Allein bei dem Wort Sex krampfe ihr ganzer Körper: „Ich habe Albträume. Nachts. Und tagsüber. Ich bin gefangen in mir selbst.“
Gewalt gegen Körper und Seele
Es scheint, als habe die Frau zwei Seiten. Da gebe es die eine, wie sie sagt, „die macht, was sie will. Sagt, was sie denkt. Tanzt, wie sie sich fühlt. Trägt, was sie will.“ Diese Version von ihr feiere das Leben, ihren Körper und ihre Freiheit.
Es gebe aber auch die Frau, die Gewalt gegen ihren Körper und ihre Seele erfahren habe, schreibt sie weiter: „Es fühlt sich an wie ein schwerer Unfall, bei dem mein Leben zerquetscht wurde.“
Thema in Podcast-Folge von 2019
Bereits im April 2019 sprach Anioli in ihrem Podcast über eine toxische Beziehung mit einem Mann. Wer dieser ist, verrät sie bis heute nicht. Aber in der Folge sprach sie bereits über eine Situation, die sie mit ihm erlebt hat. Sie beschreibt ihrer Kollegin Leila Lowfire darin, wie der Mann, den sie als toxisch und narzisstisch beschreibt, nach einer längeren Auszeit zurück in ihr Leben trat. Ihre vorherige gemeinsame Zeit sei vor allem durch wenige schöne Höhen und extrem tiefe Abgründe geprägt gewesen.
Lügen und Intrigen in früherer Beziehung
Trotz aller Skepsis durch frühere Lügen und Intrigen habe sie den Mann zurück in ihr Leben gelassen, so Anioli in dem Podcast. Es wurde jedoch nicht wie früher: „Da kann man nicht einfach sagen ‚es tut mir leid’, und alles ist wieder gut“, sagt sie.
Als sie beide gemeinsam im Bett lagen, habe sie mit ihm darüber gesprochen, wie verletzt sie sei und distanzierte sich von ihm. Genervt davon habe er zunächst angefangen, sie zu schütteln und kitzeln. Er habe ihren Oberkörper auf das Bett gedrückt, ihr die Hose ausgezogen und angefangen, an ihr „herumzuspielen“, wie sie sagt. „Ich war gerade kurz davor, dich zu vergewaltigen“, habe er demnach zu ihr gesagt und dann von ihr abgelassen. Das sei nur eine von vielen Geschichten, die sie selbst zunächst verdrängt habe.
Warnzeichen wurden übersehen
Die Warnzeichen habe sie nicht wahrgenommen, erinnert sie sich. Dass sie einen toxischen Menschen jemals in ihr Leben lassen würde, hätte sie zuvor nicht geglaubt: „Ich habe auf jeden Fall gedacht, dass ich so mit mir selbst im Reinen bin, dass ich jemanden, der so toxisch ist, gar nicht in mein Leben reinlassen kann.“
Neuer Podcast „Me-Time“
In ihrem neuen Podcast „Me-Time“ will Ines Anioli selbst aktiv werden, wie sie sagt. Ihr Ziel sei es, das Trauma dieser toxischen Beziehung zu verarbeiten. Sie wolle sich auf Dinge fokussieren, die ihr guttun. Ihre Zuhörer wolle sie an diesem Prozess Anteil haben lassen.
RND/lmw