„Tatort“ ist Kult in Deutschland: Welche Krimidauerbrenner gibt es in anderen Ländern?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/RQTXLSLCPFGQHDNL7VWYDSW5I4.jpeg)
Seit 50 Jahren läuft der „Tatort“ im deutschen Fernsehen.
© Quelle: picture alliance / Christoph Sch
Deutschland ist „Tatort“-Land. Seit mehr als 50 Jahren lockt die Krimiserie sonntags ein Millionenpublikum vor die Fernseher. Die Filme kommen mal mehr mal weniger gut bei dem Publikum an. Diskutiert darüber wird aber eigentlich immer.
Filmreihe wird in 50 Ländern ausgestrahlt
Und der „Tatort“ findet auch im Ausland Anklang. In etwa 50 anderen Länder wird die Filmreihe ausgestrahlt. Ein wahrer Exportschlager „Made in Germany“. Aber haben die Eigenproduktionen aus anderen Ländern auch so ein Durchhaltevermögen wie der „Tatort“?
USA können mit Laufzeit des „Tatort“ nicht mithalten
In den USA ist bekanntlich alles größer. Mit der Laufzeit des „Tatort“ können aber selbst die US-Amerikanerinnen und -Amerikaner nicht mithalten. Die Krimisendung „Law & Order: Special Victims Unit“ (SVU) hat die meisten Jahre auf dem Buckel. Seit 1999 geht die New Yorker Polizeieinheit schon auf Verbrecherjagd. Seit 2005 können ihr auch deutsche Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Fernseher dabei zusehen.
Und auch die Forensiker der „CSI“ (Crime Scene Investigation, zu deutsch „Tatortuntersuchung“) mit all ihren Spin-Off-Serien dürften so manch einem Fan des Privatfernsehens ein Begriff sein. Ähnlich wie beim „Tatort“ gibt es kaum eine übergeordnete Handlung, sondern die Episoden sind als einzelne Filme schaubar. Erst später wurde zaghaft versucht, die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren herauszuarbeiten. Das Original, in Deutschland als „CSI: Vegas“ bekannt, lief in den USA von 2000 bis 2015. Ganze 337 Folgen wurden ausgestrahlt. Ab diesem Jahr soll eine Fortsetzung ins Fernsehen kommen.
England: Land der Miniserien
England ist das Land der Miniserien: Das sind hochwertig produzierte Serien, die oft schon nach ein paar kurzen Staffeln ihr Ende finden und oftmals überhaupt nicht erst in den Tatverdacht kommen, sie könnten altbacken sein. Gerade im Krimibereich ist die Hoffnung der Fans groß, dass es mit neueren Serien wie „Luther“, „Sherlock“ und „Broadchurch“ doch immer weitergeht. Eine Serie, die aus diesem Muster fällt, ist „Poirot“. Zwischen 1989 und 2013 löste der belgische Detektiv in England Kriminalfälle. Und das tut er mit viel Charme, Witz, seinem französischen Akzent und auch ein wenig Eitelkeit.
Dass die Serie fast schon als britisches Kulturgut gilt, mag an dem Hauptdarsteller David Suchet liegen. Den größten Anteil daran hat aber klar die Erschafferin des Detektivs. Entsprungen ist der Ermittler Hercule Poirot nämlich der Fantasie von Agatha Christie, die sich Mal um Mal spannende, aber auch durchaus skurrile Szenarien einfallen ließ. Von der wohl bekanntesten Geschichte hat wohl schon jeder und jede zumindest den Namen gehört, auch diejenigen, die mit dem Namen „Poirot“ sonst nichts anzufangen wissen: der „Mord im Orientexpress“.
Humor in den Niederlanden
In den Niederlanden ermitteln seit 2007 die beliebtesten Fernsehkommissare in Maastricht. „Flikken Maastricht“ (deutsch: „Polizisten aus Maastricht“) ist der gleichzeitig wenig kreative, aber umso passendere Name der Reihe. Die Beamten und Beamtinnen der niederländischen Polizei erleben die verschiedensten spannende Fällen. Aber auch der Humor und das Menschliche dürfen bei unseren Nachbarinnen und Nachbarn nicht fehlen. Immer wieder wird dem Privatleben der Ermittelnden Raum gegeben – und auch das hat natürlich teils weitreichende Auswirkungen.
Italien und der Inspektor aus Bologna
In Italien, mit seiner glanzvollen Kinovergangenheit, sind Krimis, die die Zuschauerinnen und Zuschauer seit mehreren Jahrzehnten in ihren Bann ziehen, nicht zu finden. Vielleicht ist das ein Job für „L’isepttore Coliandro“. Der Inspektor aus Bologna geht seit 2006 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf Verbrecherjagd. Dabei lassen sich die Macherinnen und Macher immer wieder von Filmgenres der 1970er- und 80er-Jahre inspirieren. Ob der Detektiv insgesamt 50 Jahre im italienischen Fernsehen zu sehen sein wird – so wie der „Tatort“ – wird sich erst zeigen.