Wenige Nutzer, finanzielle Probleme: Trumps Netzwerk Truth Social entwickelt sich zum Flop
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Ex-US-Präsident Donald Trump.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
„Amerika ist bereit für Truth Social, eine Plattform, die nicht auf Grundlage politischer Ideologie diskriminieren wird“: Mit diesen Worten hatte der frühere US-Präsident Donald Trump im vergangenen Dezember die von ihm mitgegründete Twitter-Alternative angekündigt, zwei Monate später ging das Netzwerk an den Start.
Doch Truth Social entwickelt sich offenbar zum Rohrkrepierer: Die Mantelgesellschaft, die die Truth-Social-Betreiberfirma Trump Media & Technology Group an die Börse bringen sollte, sprach in der vergangenen Woche von „finanziellen Herausforderungen“ und einem schleppenden Nutzerwachstum. Außerdem zahlt Truth Social offenbar die Rechnungen an seinen Webhosting-Dienstleister nicht.
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Die Probleme des Twitter-Klons scheinen vielfältig: Truth Social hat laut ihrer Mantelgesellschaft Digital World Acquisition Corp. (DWAC) noch immer keine garantierten Einnahmequellen und ein schleppendes Nutzerwachstum.
Zudem warnte das Unternehmen vor wenigen Tagen in einem Schreiben an die US-Börsenaufsicht SEC, Truth Social könne zusätzlichen Schaden nehmen, wenn Trump „weniger populär“ oder „weitere Kontroversen auftreten, die seinem Ansehen schaden“ würden, berichtet die „Washington Post“. Offensichtlich eine Anspielung auf die FBI-Razzia in seinem Anwesen Mar-a-Lago – Trump hatte dort teils streng geheime Unterlagen aufbewahrt, damit könnte er gegen das Gesetz verstoßen haben.
Angeblich 1,6 Millionen Dollar Schulden bei Webhostingprovider
Offenbar ist Truth Social zudem den Zahlungen an seinen Webhostingprovider Rightforge schon seit März nicht mehr nachgekommen. Der US-Sender Fox Business berichtet unter Verweis auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen, das Trump-Netzwerk stehe bei dem Unternehmen inzwischen mit rund 1,6 Millionen US-Dollar in den Schulden und drohe mit rechtlichen Schritten. Laut „Washington Post“ kommunizieren die Trump Media & Technology Group und Rightforge inzwischen nur noch über Anwälte. Beide Seiten wollten sich dem Bericht zufolge zu dem Vorgang nicht äußern.
Trump hatte Truth Social nach seiner Sperrung bei Twitter und Facebook durch seine Mediengruppe entwickeln lassen. Der Twitter-Klon tauchte Ende Februar im amerikanischen App Store für Apples iPhone auf, für Android-Handys ist die App bis heute nicht erhältlich. Nach einer längeren Startphase, die von Problemen bei der Anmeldung geprägt war, meldete sich Trump Ende April erstmals mit den Worten „ICH BIN ZURÜCK!“ bei Truth Social zu Wort.
Laut „Washington Post“ hat der frühere US-Präsident weniger als vier Millionen Follower bei Truth Social, die erfolgreichsten Trendthemen der vergangenen Tage wie #DefundTheFBI erreichten lediglich einige Tausend Nutzerinnen und Nutzer. Zum Vergleich: Twitter hat allein in den USA täglich 37 Millionen aktive User.
RND/seb
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