„Ihr müsst keine Angst haben“

Ukraine-Krieg: SPD-Politiker Michael Roth findet im Kinderfernsehen berührende Worte

„logo!“-Moderatorin Linda Joe Fuhrich befragte am Donnerstag den SPD-Außenpolitikexperten Michael Roth zum Krieg in der Ukraine.

„logo!“-Moderatorin Linda Joe Fuhrich befragte am Donnerstag den SPD-Außenpolitikexperten Michael Roth zum Krieg in der Ukraine.

Nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine gehört auch dies zu den offenen Fragen, die Familien in Deutschland umtreiben: Wie soll man seinen Kindern die Geschehnisse unweit unserer Landesgrenzen erklären? Wie spricht man mit ihnen über etwas so Entsetzliches wie Krieg?

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Eine große Vermittlungsaufgabe, der sich auch die Redaktion der ZDF-Kindernachrichtensendung „logo!“ gegenübersieht. In der Ausgabe am Donnerstag befragte die Moderatorin Linda Joe Fuhrich dazu den zugeschalteten SPD-Politiker Michael Roth. Angesprochen auf seine Gefühlslage gab der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt unumwunden zu: „Ich war natürlich sehr, sehr traurig, so etwas erleben zu müssen, die Bilder schockieren auch mich. Krieg ist etwas ganz Furchtbares.“

„Das sind unsere Freundinnen und Freunde dort“

Präsident Putin, so erklärte das Bundestagsmitglied die Konflikthintergründe, wolle die Ukraine als eigenständiges Land nicht akzeptieren, deshalb führe er Streit mit Waffen. „Er will auch Menschen umbringen, er riskiert Menschenleben, das ist ganz, ganz furchtbar.“ – „Aber“, so fügte Michael Roth an, „Ihr da draußen, die Ihr jetzt zuschaut: Ihr müsst keine Angst haben. Das betrifft uns hier in Deutschland nicht. Aber es betrifft ein Land in unserer Nachbarschaft. Das sind unsere Freundinnen und Freunde dort.“

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Im Anschluss an diese Einschätzung beantwortete der Außenpolitikexperte ausgewählte Kinderfragen. Kaan, 11, sorgte sich vor der ZDF-Kamera, „dass da mal so ‚ne Bombe nach Deutschland kommt“, der Kriegsschauplatz sei ja nicht weit entfernt. „Kaan hat erst mal recht“, erwiderte Roth. Russland und die Ukraine seien Nachbarländer, nicht viel weiter entfernt als Urlaubsreiseziele wie Italien und Spanien. „Aber wir sind in einem Bündnis, in einem Team, es nennt sich NATO. Da können wir uns ziemlich sicher sein, dass uns Präsident Putin nicht angreifen wird.“ Man schütze sich in der NATO gegenseitig. Gleichwohl sei die Lage für die Menschen in der Ukraine „sehr schlimm“.

„Es werden Menschen aus der Ukraine zu uns kommen“

Per Social Media fragte die Zuschauerin Charlotte nach Auswirkungen für das Leben in Deutschland. Michael Roth: „Es werden Menschen aus der Ukraine zu uns kommen, weil sie nicht mehr in Sicherheit sind.“ Ähnlich antwortete er auf die Frage des elfjährigen Dukagjin, was Deutschland gegen den Krieg überhaupt ausrichten könne. Es sei wichtig, erklärte der SPD-Politiker, dass man Geflüchteten eine Zuflucht biete. „Wir werden aber dort keine Soldatinnen und Soldaten hin entsenden, und wir wollen dorthin auch keine Waffen liefern.“ Aber man wolle alles tun, was den Menschen helfe, sich besser schützen zu können, so habe man beispielsweise ein Krankenhaus für die Versorgung Verwundeter geliefert.

Es war alles in allem also eine Beschreibung der Faktenlage, ohne Verharmlosung oder Beschönigung, und doch in verständlichen, empathischen Worten, die keinen Anlass zu Panik bieten. Mit Kindern über den Krieg sprechen – so wie hier vorgeführt, kann es gelingen.

RND/Teleschau

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