ZDF-Dokudrama „Dianas letzte Nacht“: Protokoll einer Tragödie
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„Dianas letzte Nacht“ läuft am Dienstag im ZDF.
© Quelle: ZDF und imago/Xinhua
Die Welt hielt damals für eine Weile den Atem an: Am 31. August 1997 kam Diana, Prinzessin von Wales, bei einem Autounfall in Paris ums Leben. Die „Königin der Herzen“, ihr Freund Dodi Al-Fayed und zwei Begleiter waren auf der Flucht vor Paparazzi, ihre Limousine prallte schließlich mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Tunnelpfeiler und zerschellte.
25 Jahre ist das nun her, aus diesem Anlass rekonstruiert das ZDF in „Dianas letzte Nacht“ die letzten Stunden im Leben jener globalen Ikone, deren dramatischer Unfalltod damals kollektive Anteilnahme auslöste – die Trauerfeier eine Woche später sollen rund 2,5 Milliarden Menschen am Bildschirm verfolgt haben.
Originalaufnahmen, Interviews mit Zeitzeugen und Spielszenen
Der Neunzigminüter von Annika Blendl, Ulrike Grunewald und Leonie Stade ist ein Dokudrama, er mischt also Originalaufnahmen etwa von Überwachungskameras, Interviews mit Zeitzeugen – und Spielszenen. In denen verkörpert Mareile Blendl die damals 36 Jahre alte Prinzessin, aber man kann nicht sagen, dass sie wirklich schauspielerisch in die Rolle Dianas schlüpft, wie das etwa Emma Corrin in der Serie „The Crown“ tut: Sie ist grundsätzlich nur von hinten zu sehen.
Warum? Das erklärt Annika Blendl (Schwester der Hauptdarstellerin) so: „Sobald man eine Schauspielerin frontal sieht, zieht man einen Vergleich, und dies hindert die Zuschauer dann daran, der Geschichte zu folgen. Man ist mit Vergleichen beschäftigt.“ Das Konzept geht aber letztlich doch nicht richtig auf – irgendwann im Filmverlauf hat man das Gefühl, zur Genüge auf den perfekt frisierten Hinterkopf der Protagonistin gestarrt zu haben.
Ereignisse sachlich nacherzählt
Der Beitrag basiert vornehmlich auf einem mehr als 800 Seiten langen Untersuchungsbericht, mit dem Sonderermittler 2006 Licht in den Dschungel aus wild wuchernden Theorien rund um Dianas Tod bringen wollten. So hatte Dodi Al-Fayeds Vater, der ägyptische Milliardär Mohamed Al-Fayed, das Gerücht gestreut, das britische Königshaus habe die geschiedene Ehefrau von Prinz Charles umbringen lassen, um die unbequeme Ex-Schwiegertochter loszuwerden.
In dem Film werden die Ereignisse sachlich nacherzählt, angefangen bei der Ankunft von Diana und Dodi Al-Fayed auf einem Pariser Flughafen. Erst kurz zuvor war publik geworden, dass die Prinzessin eine Beziehung mit dem Unternehmersohn hatte, unter dem Titel „The Kiss“ ging ein Foto, das die beiden küssend auf einer Luxusjacht zeigte, um die Welt.
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Luxusherberge von Fotoreportern belagert
Als das Glamourpaar im Pariser Hotel Ritz abstieg, wurde die Luxusherberge bald von Fotoreportern belagert.
Akribisch rekonstruiert das Dokudrama jeden Schritt der beiden – Dodi (Patrick Pinheiro) verließ zwischendurch das Hotel, um beim Juwelier einen Ring für Diana zu kaufen, der womöglich ein Verlobungsring sein sollte, während die Prinzessin ein letztes Mal mit ihren Söhnen William und Harry telefonierte – und widmet sich besonders ausführlich der tödlichen Hetzjagd durch Paris in der Nacht des 31. August 1997.
„Als ich bei dem Unfallwagen ankam, war es fast nicht möglich, in diesem Wrack einen Mercedes zu erkennen“, sagt der Fotograf Jacques Langevin, einer von vielen Zeitzeugen, die in dem Dokudrama zu Wort kommen. Diana wurde aus dem Wagen geholt und starb im Krankenhaus an einem kleinen Riss der Lungenvene – sie hätte wohl überlebt, wäre sie angeschnallt gewesen.
Fahrer war alkoholisiert
Ein Gericht urteilte Jahre später, dass der alkoholisierte Fahrer Henri Paul (er starb ebenso wie Dodi Al-Fayed und Diana bei dem Unfall) und die auf Motorrädern folgenden Paparazzi schuld an dem Drama waren.
Im bewegenden Trauergottesdienst für Lady Di sang Elton John damals: „Your candle burned out long before your legend ever will“, etwa: „Deine Kerze ist erloschen, lange bevor deine Legende es jemals tun wird.“ Die Erinnerung an die sogenannte Königin der Herzen lebt bis heute.
„Dianas letzte Nacht“ läuft an diesem Dienstag, 2. August, ab 20.15 Uhr im ZDF.
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