Ärger über Hundehaufen: NRW-Gemeinde will auf DNA-Analyse setzen
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Die NRW-Gemeinde Weilerswist will eine DNA-Datenbank für Hunde einführen. Damit will sie der Verunreinigung von Grünflächen durch Hundekot den Kampf ansagen (Symbolbild).
© Quelle: Christoph Schmidt/dpa
Weilerswist. Die NRW-Gemeinde Weilerswist (Kreis Euskirchen) hat ein Problem mit Hundekot auf öffentlichen Grünflächen. „Das Thema ist ein Dauerbrenner“, so Bürgermeisterin Anne Horst auf ihrer Facebook-Seite.
Die vielen Hundehaufen auf öffentlichen Grünflächen seien nicht nur ein Problem für Spaziergängerinnen und Spaziergänger, sondern in erster Linie für den Bauhof, der die Flächen pflegt. Der Kot „fliegt den Mitarbeitern beim Mähen im wahren Wortsinn um die Ohren“, so Horst via Facebook.
Halterinnen und Halter, die das große Geschäft ihrer Vierbeiner nicht beseitigen, sollen zukünftig ermittelt werden können. Dazu bringt die Bürgermeisterin eine ungewöhnliche Methode ins Spiel: die DNA-Analyse.
Horst will eine Kartei mit der DNA aller Hunde in der Gemeinde anlegen. Wird ein Haufen gefunden, so kann die DNA abgeglichen und der Halter oder die Halterin ermittelt werden. Horst habe die Landtagsabgeordneten der CDU, Klaus Voussem und Oliver Kraus, bereits angeschrieben, um eine Rechtsgrundlage auf Landesebene dafür zu schaffen, so die Bürgermeisterin auf ihrer Website. Klaus Voussem habe bereits zugesagt, sich mit dem Thema zu befassen.
„Diese Maßnahme richtet sich nicht generell gegen Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen oder Hunde“, schreibt Horst auf ihrer Website. Der Großteil der Tierhalterinnen und -halter wisse, „wie Kotbeutel funktionieren“. Es gehe ihr in erster Linie um mehr Hygiene für die Bauhofmitarbeitenden bei der Arbeit, „aber auch für Menschen, die ihre Freizeit draußen verbringen möchten“.
Gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) beschreibt ein Bauhofmitarbeiter der Stadt Weilerswist die Situation: „Wenn wir am Weg an der Bahn mähen, dann wird es so schlimm, dass wir nach 30 Minuten über und über mit Kot bedeckt sind. Dann müssen wir nach Hause uns umziehen und wenn wir Pech haben, geht die Sache dann wieder von vorne los“, sagt der Mitarbeiter im WDR-Interview.
Südtirol führt bereits eine DNA-Kartei
Vorbild für die Maßnahme ist Südtirol: Dort sind Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer seit Januar 2022 dazu verpflichtet, eine Speichelprobe ihres Tieres zur DNA-Bestimmung abzugeben.
Laut WDR-Bericht überprüfte der Städte- und Gemeindebund NRW auf Bitten von Bürgermeisterin Anne Horst, ob sich das Register mit den Datenschutzregeln verträgt. In Rheinland-Pfalz wurde eine entsprechende DNA-Datenbank laut eines SWR-Berichts Ende 2021 abgelehnt. Wenn es in NRW klappt, wolle Horst die neue Hundesatzung mit hohen Bußgeldern per Ratsbeschluss einführen, berichtet der WDR.
RND/lin
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