Im Amazonasgebiet verschwunden

Brasilien: Verdächtiger gesteht Tötung von „Guardian“-Journalist und dessen Begleiter

Beamte der Bundespolizei kommen an einer Anlegestelle mit den menschlichen Überresten an, die bei der Suche nach dem Indigenen-Experten Bruno Pereira und dem britischen Journalisten Dom Phillips in Atalaia do Norte im brasilianischen Bundesstaat Amazonas gefunden wurden. Die Hinweise auf ein Verbrechen im Fall des im brasilianischen Amazonasgebiet vermissten britischen Journalisten und eines ebenfalls verschollenen Indigenen-Experten verdichten sich. Einer der festgenommenen Verdächtigen gestand, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen, wie die Bundespolizei bei einer Pressekonferenz in der Amazonasmetropole Manaus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Der Verdächtige habe die Polizei zu "menschlichen Überresten" geführt. Der Fundort lag demnach gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden worden waren.

Beamte der Bundespolizei kommen an einer Anlegestelle mit den menschlichen Überresten an, die bei der Suche nach dem Indigenen-Experten Bruno Pereira und dem britischen Journalisten Dom Phillips in Atalaia do Norte im brasilianischen Bundesstaat Amazonas gefunden wurden. Die Hinweise auf ein Verbrechen im Fall des im brasilianischen Amazonasgebiet vermissten britischen Journalisten und eines ebenfalls verschollenen Indigenen-Experten verdichten sich. Einer der festgenommenen Verdächtigen gestand, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen, wie die Bundespolizei bei einer Pressekonferenz in der Amazonasmetropole Manaus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Der Verdächtige habe die Polizei zu "menschlichen Überresten" geführt. Der Fundort lag demnach gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden worden waren.

Atalaia do Norte. Im Vermisstenfall um den Indigenen-Experten Bruno Araújo Pereira und den britischen Journalisten Dom Phillips deuten immer mehr Hinweise auf ein Gewaltverbrechen hin. Ein Fischer habe gestanden, die beiden Männer in einem abgelegenen Amazonasgebiet erschossen zu haben, teilte Ermittler Eduardo Alexandre Fontes von der brasilianischen Bundespolizei am Mittwoch mit. Der Tatverdächtige habe Beamte zu der Stelle geführt, wo die Leichen begraben worden seien. Am Abend (Ortszeit) wurden Leichensäcke zur Anlegestelle der Gemeinde Atalaia do Norte im Bundesstaat Amazonas gebracht. Beamte erklärten, dass eine Autopsie nun klären müsse, ob es sich bei den sterblichen Überresten um jene von Phillips und Pereira handele.

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Das Geständnis habe der Hauptverdächtige am Dienstagabend abgelegt, hieß es auf einer Pressekonferenz in Manaus, der Hauptstadt des Staates Amazonas. Ansonsten hätte die Polizei keine Möglichkeit gehabt, die Stelle mit den Leichen schnell zu finden. Einsatzkräfte seien mehr als anderthalb Stunden auf dem Fluss gefahren und dann 25 Minuten in Wäldern unterwegs gewesen, bis sie den Ort erreicht hätten.

Ein anderer Beamter von der Staatspolizei in Amazonas, Guilherme Torres, ergänzte, dass auch die Gegend bekannt sei, wo das Boot von Pereira und Phillips von den am mutmaßlichen Verbrechen beteiligten Verdächtigen versteckt worden sei. „Sie legten Beutel voller Erde ins Boot, um es zum Sinken zu bringen“, sagte Torres. Laut Ermittlern wurde zudem der Motor des Boots entfernt.

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Zuletzt gesehen worden waren Pereira und Phillips am 5. Juni nahe dem Eingang zum schwer zugänglichen Vale do Javari, dem zweitgrößten indigenen Territorium Brasiliens. Sie befanden sich mit einem Boot auf dem Fluss Itaquai auf dem Rückweg nach Atalaia do Norte, kamen dort aber nicht an. In der Gegend kam es in der Vergangenheit zu Konflikten zwischen Fischern, Wilderern und Regierungsmitarbeitern.

Indigene, die Pereira und Phillips begleiteten, berichteten, der Tatverdächtige habe sie einen Tag vor deren Verschwinden mit vorgehaltener Waffe bedroht. Am Dienstag meldete die Bundespolizei die Festnahme eines zweiten Verdächtigen, bei dem es sich um einen Fischer und einen Bruder des Hauptverdächtigen handelt.

Brasilien: Polizei findet Leichen bei Suche nach Journalisten und Indigenen-Experten
15.06.2022, Brasilien, Atalaia Do Norte: Beamte der Bundespolizei kommen an einer Anlegestelle mit den menschlichen Überresten an, die bei der Suche nach dem Indigenen-Experten Bruno Pereira und dem britischen Journalisten Dom Phillips in Atalaia do Norte im brasilianischen Bundesstaat Amazonas gefunden wurden. Die Hinweise auf ein Verbrechen im Fall des im brasilianischen Amazonasgebiet vermissten britischen Journalisten und eines ebenfalls verschollenen Indigenen-Experten verdichten sich. Einer der festgenommenen Verdächtigen gestand, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen, wie die Bundespolizei bei einer Pressekonferenz in der Amazonasmetropole Manaus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Der Verdächtige habe die Polizei zu «menschlichen Überresten» geführt. Der Fundort lag demnach gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden worden waren. Foto: Edmar Barros/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die seit mehr als einer Woche vermissten Männer Dom Phillips und Bruno Pereira sind nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei getötet worden.

Journalist Phillips berichtete seit mehr als zehn Jahren aus Brasilien

Der nun ebenfalls inhaftierte Bruder des Hauptverdächtigen hatte der AP erst am Freitag gesagt, dass er ihn im Gefängnis besucht habe. Dabei sei ihm mitgeteilt worden, dass sein Bruder von der lokalen Polizei gefoltert werde, um ihm ein Geständnis abzuringen. Sein Bruder sei unschuldig. Andere Angehörige des Hauptverdächtigen äußerten sich im Gespräch der AP ähnlich.

Der 57-jährige Phillips berichtet seit mehr als zehn Jahren aus Brasilien, unter anderem war er für die Zeitungen „Guardian“ und „Washington Post“ als freier Journalist tätig. Zuletzt arbeitete er an einem Buch über die Erhaltung des Amazonasgebiets. Der 41 Jahre alte Pereira steht seit langem im Vale do Javari im Dienst der brasilianischen Behörde für indigene Angelegenheiten. Er betreute deren Regionalbüro und war für die Verwaltung isolierter indigener Gruppen zuständig. Dann nahm sich Pereira eine Auszeit, um örtlichen Indigenen zu helfen, sich gegen illegal tätige Fischer und Wilderer zu verteidigen. Seit Jahren wird der Funktionär und Experte wegen seiner Arbeit bedroht.

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Mit der Suche nach Phillips und Pereira begannen Anführer indigener Volksgruppen in der Region, doch wurden sie am Mittwoch nicht zu der Pressekonferenz in Manaus eingeladen, bei der die neuen Erkenntnisse zum Fall verkündet wurden. Die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wurde auch international Behäbigkeit und Nachlässigkeit im Umgang mit dem Vermisstenfall vorgeworfen. Kritik zog Bolsonaro ferner mit Andeutungen auf sich, wonach das Duo selbst schuld sei. Am Mittwoch erklärte er in einem Interview, das Phillips bei den Ortsansässigen in dem Gebiet unbeliebt gewesen sei. Der Brite hätte vorsichtiger sein sollen.

Bolsonaros Hauptrivale bei der Präsidentschaftswahl im Oktober, Luiz Inácio Lula da Silva, erklärte, die mutmaßliche Tötung von Pereira und Phillips stehe in direktem Zusammenhang mit der Beseitigung von politischen Schutzmaßnahmen für indigene Völker. Die Tat habe auch mit der Gewalt zu tun, zu der die aktuelle Regierung anstachele, erklärte der frühere Präsident Lula.

RND/AP

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