46 Millionen Feiernde erwartet

Bunt und laut: Straßenkarneval in Brasilien hat begonnen

Eine Tänzerin feiert den Karneval auf den Straßen Rio de Janeiros.

Eine Tänzerin feiert den Karneval auf den Straßen Rio de Janeiros.

Rio de Janeiro. Der brasilianische Straßenkarneval kehrt mit Macht zurück. Sambalieder erklangen am Freitag über dem ausverkauften Paradeplatz von Rio de Janeiro und ausgelassene Menschen in glitzernden Kostümen drängten sich in den Straßen. Zwar wurde auch im vergangenen Jahr gefeiert, wegen der Corona-Pandemie allerdings mit zwei Monaten Verspätung und auch im deutlich kleineren Rahmen weitgehend ohne Touristen.

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In diesem Jahr rechnet die brasilianische Regierung bis zum 22. Februar mit 46 Millionen Feiernden aus dem In- und Ausland, nicht nur in Rio, sondern auch in Salvador, Recife und der Metropole Sao Paulo. Viele brasilianische Bürgermeister, darunter auch der von Rio, eröffneten am Freitag die Feierlichkeiten und übergaben ihren Karnevalskönigen symbolisch die Schlüssel zu ihren Städten. Die ersten Straßenpartys des Karnevalswochenendes begannen mit Kostümen von Papst Franziskus bis hin zum Teufel höchstpersönlich.

„Wir haben so lange gewartet, wir haben diese Katharsis verdient“, sagte der Ingenieur Thiago Varella in einem vom Regen durchnässten Hawaiihemd bei einer Feier in Sao Paulo.

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600 Straßenfeste in Rio

Die meisten Touristen zieht es zu den Straßenfesten, den so genannten Blocos. Rio genehmigte mehr als 600 davon, hinzu kommen die illegalen Feiern. Die größten Blocos locken Millionen auf die Straßen, so einer, bei dem Beatles-Songs im Karnevalsrhythmus für Hunderttausende gespielt werden. Solche großen Blocos fehlten im vergangenen Jahr.

Tausende Menschen zieht es zu den „Bloco" genannten Straßenfesten in Rio de Janeiro auf die Straßen.

Tausende Menschen zieht es zu den „Bloco" genannten Straßenfesten in Rio de Janeiro auf die Straßen.

„Wir wollen das Feiern, die Farben, die Menschen und uns selbst sehen, wie wir den Karneval genießen“, sagte die chilenische Touristin Sofia Umaña in der Nähe der Copacabana. Das größte Spektakel findet auch in diesem Jahr im Sambadrom statt. Die besten Sambaschulen, die in den Arbeitervierteln Rios beheimatet sind, geben Millionen für ihre Paraden mit aufwendigen Wagen und Kostümen aus, wie Jorge Perlingeiro erklärt, Präsident der Liga der Sambaschulen Rios. „Es ist ein so wichtiges Fest“, sagt er. „Es ist ein Fest der Kultur, der Freude, der Unterhaltung, der Freizeit mit einer kommerziellen und sozialen Seite.“

Der diesjährige Karneval im Sambadrom wird Rekorde brechen, da ist sich Perlingeiro sicher. Er erwartet täglich etwa 100.000 Mitarbeiter und Zuschauer im ausverkauften Stadion, dazu kommen rund 18.000 Teilnehmer des Umzugs. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird voraussichtlich nicht unter ihnen sein, aber seine Frau Rosângela da Silva hat ihr Kommen angekündigt.

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Die Stadt Rio rechnet mit Einnahmen in Höhe von etwa fünf Milliarden Real (930 Millionen Euro) in den Bars, Hotels und Restaurants, wie der Präsident der Tourismusbehörde, Ronnie Costa, erklärt. Die Hotels in Rio sind nach Angaben des Verbands zu 85 Prozent ausgelastet. Mit Last-Minute-Buchungen könnte sogar die Vollauslastung fast erreicht werden. Aber auch kleine Unternehmen profitieren.

„Der Karneval ist wunderschön, die Leute kaufen, und Gott sei Dank sind alle meine Angestellten pünktlich bezahlt“, sagte Jorge Francisco, der in seinem Geschäft in der Innenstadt von Rio Karnevalszubehör verkauft. „Für mich ist das eine große Freude, alle lächeln und wollen etwas. So ist der Karneval.“

RND/AP

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