Auktionshaus Christie‘s liegt mit Schätzung daneben: Riesendiamant weit unter Toppreis versteigert
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Eine Mitarbeiterin von Christie's hält „The Rock“, einen weißen Diamanten von 228,31 Karat, der der größte weiße Diamant ist, der jemals in der Geschichte des Auktionsmarktes gesehen wurde, während einer Vorschau bei Christie's in Genf.
© Quelle: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa
Genf. Ein Riesendiamant mit mehr als 228 Karat hat bei einer Versteigerung in Genf am Mittwoch für viele Millionen, aber noch vergleichsweise günstig den Besitzer gewechselt. Der Hammer fiel bei einem Preis von knapp 22 Millionen Franken (rund 21 Millionen Euro). Das Auktionshaus Christie‘s hatte den Wert auf 19 bis 30 Millionen Franken geschätzt.
Wer sich den weißen Diamanten sicherte, blieb ein Geheimnis. Das Juwel von der Größe und Schwere eines Eis hat eine Fassung, damit es als Kette getragen werden kann. Der neue oder die neue Besitzerin muss zusätzlich zum Hammerpreis noch mehrere Millionen Euro an Mehrwertsteuer und Kommission an das Auktionshaus zahlen.
Ein zweiter großer Diamant übertraf dagegen seinen Schätzpreis deutlich. Das gelbe Funkelstück mit 205,07 Karat wurde am Mittwoch für gut 14 Millionen Franken versteigert. Der Schätzpreis lag bei sieben bis zehn Millionen Franken.
Womöglich hat ein Spendenversprechen die Bieter beflügelt: Die anonymen Verkäufer hatten vorher versprochen, einen Teil des Erlöses dem Roten Kreuz zu spenden. Das hat mit der Geschichte des Steins zu tun. Er trägt den Namen Rotkreuz-Diamant, weil er 1918 einmal bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zum Wohle des Roten Kreuzes versteigert wurde. Er erzielte damals sagenhafte 10 000 Pfund.
55 Jahre später, 1973, versteigerte Christie's ihn erneut, dieses Mal für 1,8 Millionen Franken. Wie viel die alten Besitzer zu spenden gedachten, verrieten sie nach Angaben von Christie's nicht. Auch die neuen Besitzer blieben anonym. Beide Diamanten waren einst in Bergwerken in Südafrika entdeckt worden.
RND/dpa