Dresden: Gedenktag zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg
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Die Dresdner Altstadtkulisse spiegelt sich der Elbe. Am Sonntag gedenkt die Stadt der Zerstörung der Stadt vor 77 Jahren. Mit der traditionellen Menschenkette wehrt man sich dabei auch gegen eine erneute Vereinnahmung des Jahrestages durch Rechtsextreme.
© Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil
Dresden. Mit zahlreichen Veranstaltungen wird am Sonntag in Dresden an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor 77 Jahren erinnert. Nach einer coronabedingten Pause 2021 ist das Gedenken diesmal wieder in Präsenz möglich. Mit der traditionellen Menschenkette soll ein Zeichen für Frieden und Versöhnung gesetzt werden, wie die Stadt mitteilte. Damit wehrt sich die Sächsische Landeshauptstadt gegen eine erneute Vereinnahmung des Jahrestages durch Rechtsextreme. Vielfacher Protest ist angekündigt - und die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor.
Glockenläuten zum Zeitpunkt des Angriffs
Das Programm reicht vom stillen Gedenken an Begräbnisstätten über den Dresdner Friedenslauf, eine Mahnwache für die Dresdner Opfer des Holocausts, Kundgebungen gegen Rechts, dem Mahngang Täterspuren bis hin zu Konzerten, Gottesdiensten und einem Gedenkweg. Zum Zeitpunkt des ersten Angriffs läuten dann wie üblich die Glocken aller Kirchen der Innenstadt.
Die Polizei rechnet mit mehreren Hundert Teilnehmern eines rechten Aufzugs. Sie will nach eigenen Angaben allen die Versammlungsfreiheit gewährleisten, die friedlich und gewaltfrei zusammenkommen - und setzt auf Kommunikation und Deeskalation. Dabei werden die Dresdner Beamten von Bereitschaftspolizisten aus anderen Ländern unterstützt sowie von der Bundespolizei.
Knapp drei Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges hatten am 13. Februar 1945 und in den Tagen darauf alliierte Bomber Teile Dresdens in Trümmer gelegt. Die Zahl der Opfer konnte nie genau ermittelt werden. Nach Erkenntnissen einer Expertenkommission kamen bis zu 25 000 Menschen ums Leben und eine Fläche von zwölf Quadratkilometern wurde vollständig zerstört. Seit einigen Jahren nutzen Rechtsextremisten den Jahrestag wieder regelmäßig, um die deutsche Schuld am Krieg zu relativieren und den Alliierten ein Kriegsverbrechen vorzuwerfen.
RND/dpa