Ein Jahr nach tödlicher Gewalt: Gedenkgottesdienst für ermordete Bewohner von Potsdamer Heim
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Vier weiße Rollstühle stehen bei einem Gedenkgottesdienst in der Nikolaikirche für die getöteten Bewohner des Oberlinhauses.
© Quelle: Soeren Stache/dpa (Archivfoto)
Potsdam. Die Morde an vier Bewohnern eines Wohnheims für behinderte Menschen in Potsdam vor einem Jahr haben bundesweit für Entsetzen gesorgt. Ein Jahr danach erinnert der Träger des Heims, der Verein Oberlinhaus, am Donnerstag mit einem öffentlichen Gedenkgottesdienst (16.30 Uhr) unter freiem Himmel an die getöteten Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei werden Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) sprechen. Der Theologische Vorstand des Heimträgers, Pfarrer Matthias Fichtmüller, eröffnet den Gottesdienst.
Im Rahmen des Gedenkens, das allen Bürgerinnen und Bürgern offen steht, werden vier Glasstelen in Regenbogenfarben präsentiert. Sie sollen symbolisch für die vier getöteten Bewohnerinnen und Bewohner an einem Gedenkort auf dem Gelände des Oberlinhauses an sie erinnern. Der Gedenkort wird am Donnerstag noch nicht eingeweiht, weil auf dem dafür vorgesehenen Ort noch Umbauarbeiten vorgenommen werden. Sie sollen nach Angaben des Oberlinhauses im Herbst abgeschlossen sein.
In dem Wohnheim in Potsdam waren am 28. April vergangenen Jahres vier Bewohner zwischen 31 und 56 Jahren auf ihren Zimmern mit einem Messer getötet worden. Eine 43-jährige Bewohnerin überlebte den Angriff nach einer Notoperation. Eine Pflegekraft, die viele Jahre dort gearbeitet hatte, war im Dezember 2021 vom Landgericht Potsdam wegen vierfachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht ordnete die Einweisung der 52 Jahre alten Deutschen in die Psychiatrie an.
RND/dpa