Eltern streiten über Corona-Impfung: Immer mehr Fälle landen in Hannover vor Gericht

Ein Junge lässt sich gegen das Coronavirus impfen (Archivfoto).

Ein Junge lässt sich gegen das Coronavirus impfen (Archivfoto).

Hannover. Die Frage, ob sie ihr Kind gegen Corona impfen lassen sollen oder nicht, beschäftigt auch in Hannover viele Eltern – und immer öfter landet ein Streit darüber vor Gericht. Das Amtsgericht der nieder­sächsischen Landeshauptstadt verzeichnet eine deutliche Zunahme der Fälle, in deren Rahmen sich Eltern über die Impfung ihrer minderjährigen Kinder gegen Covid-19 streiten, berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ).

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Aktuell seien rund 20 bis 30 entsprechende Fälle in Hannover anhängig, bestätigte Richter Patrick Skeries vom Amtsgericht Hannover der Zeitung. Jeder Familienrichter betreue im Schnitt einen Fall.

Gericht orientiert sich an Stiko-Empfehlung

Da es sich bei der Frage nach der Corona-Impfung um eine sorgerechts­relevante Fragestellung handele, könnten Eltern, die sich das Sorgerecht teilen, die Frage der Corona-Impfung grundsätzlich nur gemeinsam entscheiden, so Skeries. Gibt es keine Einigung zwischen den Eltern, legt das Familiengericht fest, welchem Elternteil die Entscheidung über die Impffrage übertragen werde, sagte Skeries der HAZ. Das Gericht bestimme explizit nicht, ob ein Kind geimpft werde oder nicht.

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Das Familiengericht richte sich bei seiner Entscheidung überwiegend nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). „Das bedeutet, dass in der Regel dem Sorgeberechtigten die Entscheidung übertragen wird, dessen Auffassung im Einklang mit den Stiko-Empfehlungen steht“, so der Richter. Voraussetzung sei allerdings, dass bei dem betroffenen Kind keine besonderen Impfrisiken vorliegen.

Die Impfkommission hatte Ende vergangenen Jahres eine eingeschränkte Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige ausgesprochen. Bereits seit vergangenem Sommer empfiehlt die Stiko die Corona-Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige.

RND/seb

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