Beliebter Vierbeiner

Esel ist das „Haustier des Jahres“: Störrisch und dumm? Im Gegenteil!

Esel werden immer beliebter.

Esel werden immer beliebter.

Berlin. Die Sache mit dem Sängerwettstreit zwischen Kuckuck und Esel kennen viele. Aus dem Kinderlied. Da wird das charismatische „I-Ah“ des Esels als schön dargestellt - trällern doch die beiden Tiere am Ende lieblich klingend gemeinsam. Ansonsten war das Bild des Vertreters aus der Familie der Pferde lange negativ. Als störrisch und dumm galt er. Doch das ist längst widerlegt. Und die Vierbeiner mit meist braunem, grauem oder schwarzem Fell werden immer beliebter.

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„Esel sind sehr, sehr nett und klug“, sagt Verhaltensforscherin Carola Otterstedt von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier, die den Esel zum „Haustier des Jahres“ gekürt hat. „Wenn Menschen sie als dumm oder stur ansehen, liegt das daran, dass sie ihr Verhalten missverstehen.“ Sie seien völlig anders als Pferde, die flüchteten. „Ein Esel verharrt, analysiert die Situation, gleicht sie mit seinen Erfahrungen ab und entscheidet dann“, erklärt Otterstedt.

Was störrisch daherkommt, ist also vorsichtig und überlegt. Angepasst an das gebirgige Gelände, in denen Esel ursprünglich zu Hause sind und wo es lebensgefährlich sein kann, einfach loszustürmen. Ihre Wildformen stammen aus Halbwüsten und Bergregionen Nordafrikas und Vorderasiens. Vor rund 6000 bis 7000 Jahren begannen die Menschen im Nahen und Mittleren Osten, sie zu domestizieren. Damit gilt der Esel als eines der ältesten Haustiere. Nach Europa kam er vor etwa 3000 Jahren.

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Expertin warnt davor, sich leichtfertig Esel zuzulegen

Und ist der Esel in Deutschland inzwischen tatsächlich als Haustier besonders angesagt? Die Stiftung Bündnis Mensch & Tier erkennt zumindest einen Trend: „Man geht nicht mehr nur mit dem Hund durch die Natur, sondern auch mit anderen Tieren wie Lamas oder eben Eseln“, sagt Otterstedt.

Die Expertin warnt allerdings davor, sich leichtfertig Esel zuzulegen. Sie sind anspruchsvolle Haustiere, die viel Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege bedürfen. „Ein Esel ist kein Kuscheltier“, sagt die Verhaltensforscherin. Die Tiere brauchen mindestens einen weiteren Artgenossen. Sie pflegen „Sozialpartnerschaften“, wie Otterstedt erklärt. „Wenn man einen Esel von seinem Freund trennt, ist das eine Katastrophe. Er ruft nach seinem Partner und vereinsamt.“

Ein Esel ruft ebenfalls, wenn ihm langweilig ist - weil er nicht genügend Möglichkeiten hat, sich (spielerisch) zu beschäftigen und sich nicht angemessen bewegen kann. Esel laufen gerne und viel, am liebsten auf Strecken mit verschiedenen Untergründen. Saftige Wiesen sind für die Haltung ungeeignet, da der Energiebedarf der Tiere an die karge Nahrung ihrer Herkunftsregionen angepasst ist.

Ein „I-Ah“ bedeutet aber nicht immer schlechte Stimmung. Esel verwenden den an eine knarrende Tür erinnernden Laut auch zur Begrüßung und Kontaktaufnahme. Dann klingt es für die anderen Esel sicher tatsächlich so lieblich, wie es im Kinderlied besungen wird.

RND/dpa

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