Flüchtlinge stellen Corona-Schutzmasken für Pflegekräfte her

Geflüchtete produzieren Schutzmasken für ein Pflegeheim in Jüterbog.

Geflüchtete produzieren Schutzmasken für ein Pflegeheim in Jüterbog.

Jüterbog. 120 Masken schaffen Babak und Hamid in zwei Tagen – und das ist erst der Anfang. Seit letzten Freitag stellen die beiden iranischen Geflüchteten in der Nähstube der Flüchtlingshilfe in Jüterbog Schutzmasken für das Pflegepersonal eines ortsansässigen Seniorenheims her, wie die “Märkische Allgemeine” (MAZ) berichtet. Babak und Hamid haben im Iran als Schneider gearbeitet, wo sie Sportkleidung, Babywäsche und Kuscheltiere genäht haben. “Wir wollen zeigen, dass wir als Flüchtlinge helfen wollen und das auch können”, so Babak zur “MAZ”. Die Schneiderin Mariam Heidari aus Afghanistan arbeitet von zu Hause aus und hilft Babak und Hamid bei der Produktion.

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OP-Tücher werden umfunktioniert

Andreas Bellmann, der Leiter des Johanniter-Seniorenzentrums in Jüterbog, hatte vor wenigen Tagen von der Notlage im Heim berichtet. 75 Menschen wohnen laut “MAZ” in der Anlage, die wegen ihres Alters und diverser Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören. Bellmann bat Unternehmen und Nachbarn darum, vorhandene Schutzkleidung zu spenden, da die Vorräte langsam schwinden. Die Flüchtlingshelferin und frühere Krankenschwester Angelika Giebichenstein erinnerte sich daraufhin an aussortierte OP-Tücher auf ihrem Dachboden und organisierte mit Babak, Hamid und Mariam eine Produktion. Wie der Sender RBB berichtet, unterstützt das Bundesland Brandenburg das Vorhaben und sorgt mit einer Förderung für professionelle Nähmaschinen – momentan benutzt das Team nämlich alte, schwache Maschinen.

Die waschbaren Baumwollmasken der Geflüchteten können die Ansteckungsgefahr verringern und werden nun im Pflegeheim genutzt. Am Montag hat die Flüchtlingshilfe die ersten 50 der bestellten 250 Masken im Seniorenheim abgeliefert. Hellmann freut sich laut RBB über das Engagement von Babak, Hamid und Mariam: “Ich find’s großartig. Die sind ja zu uns gekommen aus einem Leid heraus, aus verschiedensten Gründen, und können jetzt auch Hilfe zurückgeben.” Viele Einwohner von Jüterbog wollen nun auch in die Produktion einsteigen und Masken nähen.

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RND/am

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