„Gaffen tötet“: QR-Code an Rettungswagen soll Gaffende abschrecken
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In einer gestellten Szene der Johanniter-Unfallhilfe ist auf einem Smartphone der QR-Code auf einem Rettungswagen zu sehen, der die Botschaft „Gaffen tötet“ enthält.
© Quelle: André Wagenzik/Scholz & Friends
„Gaffen tötet“ – diese Botschaft soll auf den Smartphones von Schaulustigen erscheinen, wenn sie Unfalleinsätze der Johanniter fotografieren wollen. Möglich wird das durch einen technischen Trick: QR-Codes an den Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Rettenden lösen auf den Smartphones von fotografierenden Gaffenden den Warnhinweis aus.
Die Idee einer Werbeagentur, die den Schaulustigen ihre Tat unmittelbar bewusst machen soll, wird von den Johannitern in einem Pilotprojekt getestet, wie die Johanniter-Unfallhilfe (JUH) bereits im April 2021 in Berlin ankündigte.
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Ab sofort stoppen die Johanniter in Wismar so den täglichen Voyeurismus, wie die „Ostsee-Zeitung“ (OZ) berichtet. Pünktlich zum Europäischen Tag des Notrufs 112 (11. Februar) zeigen sich die Rettungswagen der Johanniter in Wismar im neuen Design mit auffälligem QR-Code. Weitere Johanniter-Rettungswachen in Mecklenburg-Vorpommern werden demnach folgen. Das Pilotprojekt läuft ein Jahr bundesweit an 22 Standorten.
„Gaffer sind ein Riesenproblem“
„Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten. Daher nutzen wir den Europäischen Tag des Notrufs 112, um unser Projekt in Wismar vorzustellen. Wir sind sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird“, sagte Dominic Fricke vom JUH-Regionalvorstand in Mecklenburg-Vorpommern der „OZ“.
Harte Strafen fürs Gaffen
Immer wieder käme es vor, dass die Arbeit der Rettungskräfte durch Schaulustige behindert werde, heißt es weiter. Verschärft werde das Problem demnach durch die Verbreitung von Smartphones und durch die sozialen Medien. „Das muss sich ändern, denn oft entscheiden schon wenige Minuten über Leben oder Tod“, sagte Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfallhilfe.
Fotos von Unfalltoten oder Verletzten bei Verkehrsunfällen können in Deutschland hart bestraft werden. Das Gesetz droht mit Geldbußen oder Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren.
RND/nis mit dpa