Aktivisten blockieren Brücke und Gleise am Hamburger Hafen
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Klima-Aktivisten die aus Protest Gleise im Hamburger Hafen besetzt haben, werden einzeln von Polizeibeamten von den Gleisen getragen.
© Quelle: Markus Scholz/dpa
Hamburg. Aktivistinnen und Aktivisten haben am Samstag die Köhlbrandbrücke am Hamburger Hafen versperrt, um für mehr Klimagerechtigkeit zu demonstrieren.
„Wir blockieren hier eine zentrale Drehscheibe des deutschen Außenhandels, um auf die Folgen des modernen Kolonialismus hinzuweisen“, hieß es in einer Mitteilung der Umweltbewegung Extinction Rebellion. Ein Sprecher der Polizei sagte, es handele sich um eine kleine Gruppe von Menschen, die auf der Fahrbahn säßen - unter anderem in einer mitgebrachten Badewanne. Beamte bemühten sich demnach um eine Auflösung der Blockade.
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„Wir blockieren heute den fossilen Kapitalismus“, sagte auch Charly Dietz, Sprecherin von „Ende Gelände“. Der Hamburger Hafen stehe für Plünderung von Ressourcen im globalen Süden und die ungerechte Verteilung von Reichtum. „Die großen Klimakiller-Konzerne machen Milliardengewinne mit der kolonialen Aneignung fossiler Rohstoffe. Mit unserem Protest skandalisieren wir dieses Klimaverbrechen und werden den Ausbau weiterer fossiler Infrastruktur verhindern“, erklärte Dietz.
Demonstrierende brachen unvermittelt aus Protestzug aus
„Kohle aus Kolumbien ist Blutkohle“, sagte Luka Scott, ebenfalls Sprecherin von „Ende Gelände“. Der Hamburger Hafen profitiere von kolonialer Ausbeutung und rassistischen Lieferketten. Soziale Gerechtigkeit könne nur erreicht werden, wenn der Kapitalismus überwunden werde.
Etwa eine Stunde zuvor hatten mehrere hundert Demonstranten Bahngleise der Hafenbehörde im Stadtteil Hausbruch blockiert. Nach Angaben der Polizei liefen die Teilnehmer während eines Demonstrationszuges unvermittelt eine Böschung hinauf und setzten sich ins Gleisbett. Wie die Organisation „Ende Gelände“ mitteilte, sollte so „die einzige Schienenverbindung von und zu den Containerterminals des Hamburger Hafens“ lahmgelegt werden.
Hunderte Menschen hatten sich in den vergangenen Tagen in Hamburg zu einem Protestcamp versammelt, um unter anderem auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Fünf Gruppen hatten am Samstag Aufzüge in der Hansestadt angemeldet.
RND/dpa/epd