Im Jahr 1981 wurde die 17-jährige Frederike von Möhlmann getötet. Der mutmaßliche Mörder steht im August vor Gericht – obwohl er wegen desselben Vorwurfs schon einmal freigesprochen wurde. Frederikes Vater kämpfte jahrzehntelang für die Wiederaufnahme des Prozesses – miterleben wird er ihn aber nicht mehr.
Hannover. Er bewegte ganz Deutschland mit seinem Kampf, er wollte Gerechtigkeit für seine getötete Tochter Frederike von Möhlmann. In zahllosen Fernsehsendungen erzählte er seine Geschichte – und er hatte Erfolg. Der Prozess gegen den Tatverdächtigen Ismet H. soll im August beginnen, doch Hans von Möhlmann wird es nicht mehr erleben. Der 79-Jährige starb am vergangenen Sonnabend in Hannover – „an den Folgen eines schweren Diabetes“, sagte sein Anwalt Wolfram Schädler.
„Das ist natürlich sehr bitter“, so der Jurist weiter, „er kann den Kampf nicht zu Ende führen.“ Ein Kampf, den die beiden seit fast zehn Jahren zusammen führten, der aussichtslos schien. Der Vater verlor seine Tochter Frederike am 4. November 1981, sie wurde vergewaltigt und ermordet. Schnell geriet Ismet H. in Verdacht, der Mann kurdischer Abstammung wurde auch zunächst zu einer lebenslangen Haft verurteilt – in der Berufung gab es dann einen Freispruch. Damals schien klar: Ismet H kann nie wieder wegen dieses Verbrechens angeklagt werden, so sah es das Gesetz vor.