Harz, Winterberg und Garmisch: Erwartet die Skigebiete am Wochenende ein Ansturm?
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Fahrzeuge parken auf dem Großraumparkplatz vor der Hexenritt-Abfahrt am Wurmberg im Harz.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa
Nach längerer Zeit mit wärmeren Temperaturen und wenig bis keinem Schnee war das vergangene Wochenende endlich wieder eins nach dem Geschmack von Wintersportlern und -sportlerinnen. Das sorgte in einigen Skigebieten für ordentlich Andrang.
Im Harz wurden am Samstag sogar zusätzliche Parkflächen eingerichtet. Die Polizei rief dazu auf, Rettungswege durchgängig frei zu halten, und die vielen Autos führten mitunter zu vollen Parkplätzen sowie zähfließendem Verkehr rund um diese. So etwa auf dem Wurmberg im Landkreis Goslar, wo die Pisten für geimpfte und genesene Besucherinnen und Besucher geöffnet waren. Während im Nachbarland Österreich 2G plus in den Skigebieten gilt, brauchen die Gäste in Deutschland aktuell keinen zusätzlichen Test.
Skigebiet Winterberg erlebte am vergangenen Wochenende Besucherwelle
Auch das bei NRWlern beliebte Skigebiet Winterberg im Sauerland erlebte eine Besucherwelle. Viele nutzten das letzte Ferienwochenende und den Neuschnee für einen Winterausflug. Sowohl am Freitag und Samstag als auch am Sonntag seien die coronabedingt begrenzten Tickets im größten Skigebiet in Nordrhein-Westfalen, dem Skiliftkarussell Winterberg, ausverkauft gewesen, so Susanne Schulten von der Wintersport-Arena Sauerland, einem Zusammenschluss der Skigebiete in der Region. Die Nachfrage habe das Angebot am Wochenende überstiegen.
Auch vom beliebten Hausberg im bayerischen Skigebiet Garmisch-Classic gab es Bilder, die lange Schlangen an den Liften zeigten. Verena Altenhofen, Pressesprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, betont aber gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dass die Kapazitätsbegrenzung von 7000 Gästen pro Tag nicht erreicht wurde. „Letztes Wochenende mussten wir den Ticketverkauf nicht einstellen“, stellt sie klar.
Was wird am kommenden Wochenende in den Skigebieten erwartet?
Und wie sieht es am kommenden Wochenende aus? Wird bei dem stabil bleibenden Winterwetter ein Ansturm auf die Skigebiete erwartet? Ist da ein coronasicherer Winterausflug überhaupt zu gewährleisten?
„Am Wochenende ist es immer voll, das war schon vor Corona so. Die Parkplätze sind immer voll“, sagt Petra Blaschnig von der Wurmberg Seilbahn im Harz dem RND. 2000 Personen dürften pro Tag in das Gebiet, kontrolliert werde es über den Skipassverkauf, der tagesaktuell vor Ort stattfindet. Am letzten Wochenende habe es einen Ansturm gegeben, für das kommende erwarte sie etwas weniger – „die Ferien sind ja jetzt vorbei“, so ihre Begründung. Zu den Regeln, 2G und FFP2-Masken an und in Liften, sagt sie: „Die meisten halten sich daran und sind im Großen und Ganzen freundlich. Ein paar ,Querdenker‘ gibt es immer, aber die werden gebeten, sich an die Vorgaben zu halten.“
Normalisierung in Winterberg erwartet
Auch Schulten von der Wintersport-Arena Sauerland erwartet für das kommende Wochenende „eine Normalisierung, da keine Ferien mehr sind“, wie sie dem RND sagt. Die Besuchshochzeiten seien in den Weihnachtsferien und im Februar, im Januar sei es sonst eher ruhiger.
„Am vergangenen Wochenende haben die Maßnahmen gegriffen, das wird auch am kommenden Wochenende so sein“, ist sie sich sicher. Während im Harz noch vor Ort Skipässe verkauft werden, setzt die Wintersport-Arena Sauerland auf ein Online-Ticket-System. „Wenn es online keine Tickets mehr gibt, gibt es auch vor Ort keine mehr“, macht sie deutlich. Dann sollten die Leute dort auch nicht mehr hinfahren und würden auch an den Parkplätzen abgewiesen. Das war am vergangenen Wochenende bei Winterberg der Fall, in anderen, kleineren Skigebieten habe es aber noch Kapazitäten gegeben, auf die im Internet auch hingewiesen werde.
Lange Schlangen trotz nicht ausgelasteter Kapazitäten
Dass es in dem bayerischen Skigebiet Garmisch-Classic am vergangenen Wochenende trotz nicht ausgelasteter Kapazitäten zu langen Schlangen kam und auch am kommenden Wochenende wieder kommen könnte, erklärt Pressesprecherin Altenhofen folgendermaßen: „Durch die umfassende Kontrolle des 2G-Nachweises jedes einzelnen Gastes und die Reduzierung der Kapazitäten in den Bahnen kommt es zu längeren Wartezeiten. Lange Warteschlangen sind demnach die logische Folge der Sicherheitsmaßnahmen zum Wohle unserer Gäste.“
Im Skigebiet selbst normalisiere sich der Ablauf dann aber, da die Lifte unter Einhaltung der FFP2-Maskenpflicht normal belegt werden dürften. Sie betont, dass sich bisher 99 Prozent der Gäste an alle Maßnahmen hielten und sie zum Saisonstart auch zusätzliches Personal für die Kontrollen eingestellt hätten.
Sie spürten aber, dass die 2G-plus-Regelung in den benachbarten Tiroler Skigebieten bewirke, dass deutsche Gäste eher in bayerischen Gebieten blieben. Laut Altenhofen sind die Besucherzahlen in den Skigebieten Garmisch-Classic und Zugspitze aber trotzdem unter dem Normalniveau von vor Corona.
mit dpa