Hersteller benennt in Tschechien beliebte „russische Eiscreme“ in „ukrainische Eiscreme“ um
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Eine Frau isst eine Eiswaffel (Symbolbild).
© Quelle: Caroline Seidel/dpa
Prag. Mehr als 30 Jahre nach dem Zerfall des Ostblocks ist „russische Eiscreme“ in Tschechien weiter ein Verkaufsschlager. Doch einer der größten Hersteller hat das Retro-Eis mit hohem Sahnegehalt nun in „ukrainische Eiscreme“ umbenannt. Man habe 40.000 Aufkleber in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb gekauft, um die bereits produzierte Ware von Hand umzuetikettieren, sagte eine Sprecherin des Lebensmittelherstellers Bidfood am Freitag.
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Hersteller: „Empfinden es als moralische Verpflichtung“
Demnächst sollen dann neugestaltete Verpackungen mit der Bezeichnung „Ukrajinska zmrzlina“ vom Band laufen. Die Entscheidung für den Namenswechsel sei bereits am Tag der russischen Invasion in die Ex-Sowjetrepublik gefallen, betonte das Unternehmen. „Wir empfinden es als moralische Verpflichtung, uns vom aggressiven und ungerechten Vorgehen der russischen Führung zu distanzieren“, hieß es in einer Stellungnahme.
Die originale Fertigungslinie war 1992 aus Litauen importiert worden. Hauptabnehmerländer der Tiefkühl-Süßware sind Tschechien und die Slowakei. Das Moskauer Sahneeis zwischen zwei Waffeln war auch in anderen früheren Ostblockstaaten wie der DDR beliebt.
RND/dpa