Von Schmugglern ausgesetzt

Über 100 Migranten auf unbewohnter Insel in der Karibik gestrandet

Immer wieder stranden Migrantinnen und Migranten auf der Insel Mona - hier eine Aufnahme der puerto-ricanischen Behörden aus dem Juli 2022.

Immer wieder stranden Migrantinnen und Migranten auf der Insel Mona - hier eine Aufnahme der puerto-ricanischen Behörden aus dem Juli 2022.

San Juan. Auf einer zu Puerto Rico gehörenden unbewohnten Insel sind nach Angaben der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde mehr als 100 Migranten gestrandet. Wie deren Sprecher in Puerto Rico, Jeffrey Quinones, der Nachrichtenagentur AP mitteilte, stammen sie vermutlich aus Haiti und der Dominikanischen Republik und haben von dort in einem klapprigen Boot die gefährliche Überfahrt nach Puerto Rico gewagt.

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„Wir haben seit den 1990er Jahren keine so große Gruppe in einem Yola zusammengepfercht gesehen“, sagte er. Yolas sind selbstgebaute einfache Boote, die oft von Menschenschmugglern benutzt werden. Ob bei der Überfahrt jemand ertrunken sei, sei nicht bekannt. Migranten würden noch befragt. Nach Angaben puerto-ricanischer Behörden sind 60 Frauen, 38 Männer und fünf Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren in dem Boot gewesen. Drei Frauen seien schwanger.

„Schmuggler nehmen keinerlei Rücksicht auf die Sicherheit der Menschen“

Mona ist von Menschenschmugglern mehrmals benutzt worden, um dort Migranten auszusetzen. „Die Bedingungen auf Mona sind unwirtlich“, sagte Quinones. „Schmuggler nehmen keinerlei Rücksicht auf die Sicherheit der Menschen, die sie transportieren.“ US-Behörden kümmerten sich nun um die Evakuierung der Migrantengruppe.

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Ende Juli waren 68 Menschen aus Haiti vor der Insel ausgesetzt worden, mindestens fünf ertranken. Von Oktober 2021 bis März wurden nach Angaben der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde 571 Haitianer und 252 Menschen aus der Dominikanischen Republik in Gewässern vor Puerto Rico und den Jungferninseln festgenommen. 348 der Haitianer landeten auf Mona und wurden von dort nach Puerto Rico gebracht.

Chaotische Zustände im ohnehin bitterarmen Haiti treiben die Menschen in die Flucht. Wasser und Brennstoffe werden dort immer knapper. Mächtige Verbrecherbanden blockieren seit über vier Wochen ein zentrales Treibstofflager, hinzu kommt ein Cholera-Ausbruch. Die haitianische Regierung hat um sofortige Stationierung ausländischer Truppen gebeten.

RND/AP

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