Auf der "Feuchter Kirchweih"

„Jetzt erst recht“: Fränkischer Festwirt lässt alle Bands „Layla“ spielen

Auf der Feuchter Kirchweih darf und soll "Layla" gespielt werden. (Symbolbild).

Auf der Feuchter Kirchweih darf und soll "Layla" gespielt werden. (Symbolbild).

Mit dem Partysong „Layla“ verhält es sich derzeit wie mit dem Wetter: Nahezu jede und jeder hat eine Meinung dazu. Während einige Städte und Veranstalter den Song wegen des Sexismus-Vorwurfs bereits verboten haben, animiert der Festwirt Denny Morawski derzeit alle Bands, die bei ihm auf der Feuchter Kirchweih auftreten, den Party-Hit zu spielen. Frei nach dem Motto „jetzt erst recht“, wie er gegenüber Regional-Portal „inFranken.de“ mitteilte.

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Im Hinblick auf die derzeitige Debatte um den Song, sei seine Entscheidung als eine Art Trotzreaktion zu werten, erklärte Morawski. Dass man „nur noch am diskutieren“ sei, stoße ihm extrem auf. Seiner Meinung nach passe der Song nämlich „einfach super in ein Bierzelt rein“. Als Festwirt sei es sein Hauptanliegen, seine „Gäste zufriedenzustellen“, fuhr er fort: „Die Leute kommen zum Trinken und zum Feiern zu mir, und wenn die Gäste im Zelt das hören wollen, dann biete ich das auch an.“ Die Tatsache, dass einige Festzelt-Besucherinnen und -Besucher den Song selbst auch ohne musikalische Begleitung anstimmen, ist für ihn ein Zeichen, dass er mit seiner Entscheidung recht hat: Allein die Band Lederhosenrocker hätte den Song „acht- bis zehnmal an einem Abend“ gespielt. Die Stimmung sei „einfach bombastisch“ gewesen: „Normalerweise stehen, wenn es richtig gut ist, die ersten drei, vier Reihen auf den Bänken, aber an dem Abend war fast das ganze Zelt auf den Tischen, es war eine Megastimmung.“

Ortsverband der Grünen protestiert

Den Sexismus-Vorwurf gegen die „Layla“-Verfasser DJ Robin und Schürze kann Morawski nicht verstehen. Die vereinzelten Protestaktionen, etwa vom Ortsverband der Grünen, interessierten ihn „nur wenig“. Er bezeichnete sie sogar als „einfach nur peinlich“. Auf Facebook posteten die Grünen ein Foto, welches ein Schild mit der Aufschrift „Layda‘ ist Sexismus halt auch auf der Kärwa scheiße“ zeigt. Dazu schreibt die Partei: „Layla‘ ist nur ein weiterer von einer großen Palette vermeintlicher Partysongs, gestrickt nach dem Prinzip ‚eingängige, simple Melodie und kurzer, einfacher Text mit sexistischem Inhalt.“ Verglichen mit dem ebenfalls umstrittenen „Donaulied“ sei der Text von „Layla“ sogar „nicht mal besonders drastisch“.

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Dennoch wolle man die Sache nicht auf sich beruhen lassen: „Wir sind der Meinung, dass weder die Strategie des Totschweigens, noch die des Verbots zielführend ist.“ Ziel der Protestaktion, bei welcher die gezeigten Schilder im Festzelt verteilt werden, sei es „einen Beitrag in der aktuellen Debatte zu leisten, den Anlass zu nutzen, um darüber zu sprechen, ob wir es im Jahr 2022 tatsächlich noch nötig haben, Spaß und ausgelassene Stimmung auf der Grundlage von sexistischen Songs zu haben.“ Es gebe zahlreiche besser geeignete Songs, etwa „Layla“ von Eric Clapton. Der Ortsverband der Grünen wünscht sich daher, „dass diese Kategorie Songs nicht verboten und zensiert werden, sondern dass sie einfach keine alte Sau mehr hören will“.

RND/Teleschau

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