Mindestens 24 Tote bei Feuerkatastrophe in Japan - Ermittler vermutet Brandstiftung

Bei einem Hochhausbrand in Japan sind mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen.

Bei einem Hochhausbrand in Japan sind mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen.

Osaka. Bei einer der verheerendsten Brandkatastrophen der vergangenen Jahre in Japan sind in der Millionenstadt Osaka mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer war am Freitag in einer psychiatrischen Klinik in einem Hochhaus der Metropole ausgebrochen. Japanischen Medienberichten zufolge ermittelt die Polizei wegen möglicher Brandstiftung.

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Am Abend (Ortszeit) wurde der Tod von 24 Menschen - zehn Frauen und 14 Männer - von der Polizei bestätigt, wie der TV-Sender NHK berichtete. Insgesamt seien 28 Menschen verletzt worden, bei 27 Personen davon war zunächst „Herz- und Atemstillstand“ diagnostiziert worden. Das ist eine in Japan übliche Formulierung, bevor der Tod von Menschen von einem Arzt bestätigt wird. Es ist das schlimmste Feuer in Japan seit einem Brandanschlag 2019 auf ein berühmtes Anime-Filmstudio in der alten Kaiserstadt Kyoto mit 36 Toten.

Mann soll Brand bewusst verursacht haben

Die Ermittler gehen Informationen von Augenzeugen nach, wonach ein Mann in seinen 50ern oder 60ern im Empfangsbereich der Klinik eine Papiertüte mit einer Flüssigkeit neben ein Heizgerät gestellt habe. Danach habe der Mann gegen die Tüte getreten und das Feuer entfacht, als die Flüssigkeit auslief, hieß es. Das Feuer wütete auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern im vierten Stock des achtgeschossigen Hochhauses.

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„Als ich (von meinem nahe gelegenen Büro) nach draußen schaute, sah ich im Fenster im vierten Stock des Gebäudes eine orangefarbene Flamme“, schilderte später ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Kyodo. Eine andere Augenzeugin schilderte NHK, es habe viel dunklen Qualm gegeben und außerdem sehr stark gestunken.

Rettungskräfte versammeln sich vor dem in Brand geratenen Gebäude in Osaka.

Rettungskräfte versammeln sich vor dem in Brand geratenen Gebäude in Osaka.

Dutzende Feuerwehr- und Krankenwagen rückten zu einem Großeinsatz an. Eine Frau in ihren 20ern wurde aus dem sechsten Stock des Gebäudes gerettet, hieß es. Weitere 27 Menschen wurden ohne Lebenszeichen aus der Etage geborgen, wo sich die Klinik befindet. Der Brand sei nach rund 30 Minuten so gut wie gelöscht gewesen, hieß es.

Auch Sprachschule in Gebäude

In dem Gebäude an einer belebten Straße seien neben der Klinik auch ein Textilgeschäft, ein Schönheitssalon und eine Sprachschule untergebracht. Das Gebäude liegt nahe einem Bahnhof in einem Viertel von Osaka, wo sich mehrere Bars und Nachtclubs befinden.

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Regierungschef Fumio Kishida sprach von einem „sehr tragischen“ Ereignis. Bei einer Brandkatastrophe im berühmten Rotlichtviertel Kabukicho in Tokio vor 20 Jahren waren 44 Menschen ums Leben gekommen. Das Inferno in einer Spielautomatenhalle und einem zu dem Zeitpunkt stark besuchten Hostessenclub in Japans Hauptstadt war eine der schlimmsten Brandkatastrophen in der Nachkriegsgeschichte des Landes. Die Menschen in dem vierstöckigen Unglücksgebäude in Tokio waren damals Opfer eklatanter Sicherheitsmängel geworden.

In Osaka soll es dagegen bei einer Sicherheitsüberprüfung vor erst zwei Jahren keine Brandschutzmängel gegeben haben, hieß es.

RND/dpa/AP

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