Einsätze der „Sea-Eye 4“ und „Rise Above“

Hilfsorganisationen retten 90 Migranten im Mittelmeer

Die Sea-Eye 4: Das Schiff ist vor der Küste Libyens unterwegs.

Die "Sea-Eye 4" vor der Küste Libyens

Rom. Zwei deutsche Hilfsorganisationen haben bei zwei Einsätzen 90 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die 63 Menschen aus der ersten Rettung seien eineinhalb Tage lang auf einem seeuntauglichen Schlauchboot unterwegs gewesen, teilte die in Regensburg ansässige NGO Sea-Eye am Samstag mit. An dem Einsatz am Freitagabend waren die Crews der „Sea-Eye 4“ und der „Rise Above“ des Dresdener Vereins Mission Lifeline beteiligt. Unter den Geretteten, die alle auf die „Sea-Eye 4“ kamen, waren demnach zwölf unbegleitete Minderjährige.

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Die Crew der „Rise Above“ rettete später am Samstag bei einem weiteren Einsatz 27 syrische Menschen und nahm sie bei sich an Bord. Einige litten an Übelkeit und Erschöpfung, teilte die Mission Lifeline mit. Die Helfer der spendenfinanzierten Organisationen hatten vor wenigen Tagen ihr Einsatzgebiet vor den Küsten Tunesiens und Libyens erreicht.

Zwei Rettungsschiffe bringen mehr als 500 Migranten in italienische Häfen

Die rechte Regierung von Georgia Meloni hatte das Anlegen erlaubt, weil die Risiken für die Menschen an Bord wegen schlechten Wetters zu groß wurden.

Kind stirbt bei Bootsunglück vor Griechenland

Von Nordafrika legen Migranten in meist seeuntauglichen Booten ab, um über das Meer in die EU zu gelangen. Gerade im Winter ist die Überfahrt wegen der Gefahr durch schlechtes Wetter und raue Seebedingungen riskant. Der Großteil erreicht Italien, wo laut Innenministerium 2022 bislang mehr als 98.700 Bootsmigranten ankamen und damit deutlich mehr als im selben Vorjahreszeitraum (rund 63.400). Immer wieder kentern Boote und Menschen ertrinken. Im zentralen Mittelmeer gelten in diesem Jahr nach UN-Zahlen bislang mehr als 1360 Menschen als tot oder vermisst.

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Bei einem Bootsunglück an der Küste der griechischen Insel Lesbos ist ein Kleinkind gestorben. Wie die griechische Küstenwache am Samstag mitteilte, zerschellte ein kleines Boot mit 35 Migranten an Bord bei stürmischem Wind an Felsen. 34 Menschen konnten die Küste erreichen und benachrichtigten die Behörden. Das Baby sei von den Wellen auf die Felsen gedrückt worden. Der Zwischenfall ereignete sich am Freitag, teilte die Behörde weiter mit. Den Tod des Kindes bestätigte auch das Krankenhaus der Insel. Aus welchen Staaten die Migranten stammten wurde zunächst nicht bekannt.

Bereits am Donnerstag hatte die griechische Küstenwache nahe der Kykladen-Insel Kea rund 80 Kilometer von Athen entfernt 97 Migranten aus Seenot gerettet. Schleuser setzen immer wieder kaum seetüchtige Boote ein, um Migranten aus der Türkei nach Griechenland oder auch viel weiter nach Italien zu bringen. Schätzungen der griechischen Küstenwache zufolge liegt die Zahl der ertrunkenen und vermissten Migranten im östlichen Mittelmeer seit Jahresbeginn bei über 300 und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. 2021 waren laut Statistik des UN-Flüchtlingshilfswerks insgesamt 115 Menschen ums Leben gekommen oder konnten nicht gefunden werden.

RND/dpa

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