Museumsräuber wollen Goldschatz klauen – und scheitern spektakulär
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In Trier haben Einbrecher versucht, einen Goldschatz zu klauen.
© Quelle: Daniel Maurer/dpa
Trier. Zwei maskierte Männer sind in der vergangenen Woche ins Rheinische Landesmuseum in Trier eingebrochen. Ihr Ziel: der berühmte Trierer Goldschatz. 2650 funkelnde Münzen aus der römischen Kaiserzeit. Doch ihr Plan scheiterte spektakulär.
Wie die Polizei mitteilt, brachen die Männer in der Nacht zu Dienstag über ein Baugerüst in das Museum ein. Sie schlugen im ersten Stock ein Fenster ein und machten sich mit zwei Vorschlaghämmern, einem Brecheisen und Schraubenziehern ans Werk. Museumsdirektor Marcus Reuter vermutet gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Die kannten sich hier aus.“
Panzerglas gibt nicht nach
Doch die Einbrecher scheiterten: Sie hämmerten laut Polizeiangaben mit aller Gewalt auf den Panzerglaskasten ein. Das Glas splitterte zwar, hielt den Schlägen jedoch stand. Zu allem Überfluss hatten auch noch Nachbarn den Krach gehört und die Polizei verständigt – die war nur wenige Minuten später zur Stelle.
Die beiden maskierten Männer flüchteten – jedoch ohne Beute und ohne Werkzeug. Um der Verhaftung zu entkommen, mussten sie zudem von einer 3,70 Meter hohen Mauer springen. Dabei könnten sich die Einbrecher verletzt haben, vermutet die Polizei. Die Kriminalpolizei Trier hat zur Fahndung Fotos und ein Video veröffentlicht.
Goldschatz kommt erst nächstes Jahr zurück ins Museum
Folgen hat der Fall aber auch für die Besucher des Rheinischen Landesmuseums: Der Goldschatz wird wegen des Einbruchs erst nächstes Jahr wieder zu sehen sein. Am Mittwoch sagte Museumsdirektor Marcus Reuter: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Münzkabinett zu reparieren und neue Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.“ Das dauere etwa drei Monate. Man investiere einen sechsstelligen Betrag, um den Schatz mit einer neuen Sicherheitstür und einer neuen Panzerglasvitrine noch besser zu schützen. Die Räume der Dauerausstellung seien indes weiter für die Besucher geöffnet.
Der Trierer Goldschatz, auf den es die Einbrecher abgesehen hatten, umfasst gut 2600 Münzen aus purem Gold. Er ist rund 18,5 Kilogramm schwer und laut Museum der weltweit größte Goldschatz aus der römischen Kaiserzeit. Er ist das wichtigste Exponat in der Dauerausstellung des Museums. Sein archäologischer Wert ist nach Angaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz unschätzbar.
RND/msc/dpa