Novak Djokovic: ein positiver Test und jede Menge Fragen

Der Eklat um Tennis-Star Novak Djokovic hat am Wochenende mit weiteren Überraschungen aufgewartet.

Der Eklat um Tennis-Star Novak Djokovic hat am Wochenende mit weiteren Überraschungen aufgewartet.

Der Eklat um Tennisstar Novak Djokovic hat am Wochenende mit weiteren Überraschungen aufgewartet. So enthüllten Dokumente, die Anwälte des Serben dem australischen Gericht vorlegten, dass er am 16. Dezember positiv auf Covid-19 getestet wurde. Der Sportler hat demnach zum zweiten Mal eine Covid-Erkrankung überstanden. Denn auch im Juni 2020 war Djokovic bereits infiziert gewesen.

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Den erneuten positiven Test soll Djokovic genutzt haben, um eine medizinische Ausnahme­genehmigung von der Covid-Impfung bei Tennis Australia und der Regierung im Bundesstaat Victoria, in dem Melbourne liegt, zu erwirken. Diese genehmigtem ihm die Teilnahme an den Australian Open in Melbourne.

Gericht entscheidet am Montag

Bei der Einreise im Land wurde diese Begründung von den Grenzbeamten jedoch nicht anerkannt. Sein Visum wurde daraufhin annulliert. Ob dies rechtens war und Djokovic Australien verlassen muss, darüber entscheidet am Montag nun ein australisches Gericht. Die Australian Open beginnen offiziell am 17. Januar und Djokovic will dort eigentlich seinen Titel verteidigen.

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Unklar ist, ob Djokovic den Covid-Test am 16. Dezember absolviert hat oder ob er an diesem Tag sein positives Ergebnis erhielt. Unabhängig davon werfen Fotos auf sozialen Medien, die in den Tagen davor und danach aufgenommen wurden, jedoch einige unangenehme Fragen auf.

Vollgepacktes Programm

So wurde Djokovic am 14. Dezember beim Besuch eines Basketball­spiels ohne Maske gefilmt. Zwei Tage später nahm er ebenfalls maskenlos an einer Veranstaltung teil, bei der ihm eine große Ehre zuteil wurde und er seine eigene Briefmarke erhielt. Am 17. Dezember war er bei einer Preisverleihung im Novak Tennis Centre in Belgrad und ließ sich dabei mit Kindern fotografieren – wiederum ohne Maske. Einen Tag später nahm der Tennisprofi dann laut der französischen Zeitung „L’Équipe“ an einem Fototermin teil und am 25. Dezember zeigen ihn Aufnahmen beim Tennisspiel auf einer Straße in Belgrad. Krank oder erschöpft wirkt der Tennisprofi dabei auf keiner der Aufnahmen.

Djokovic war demnach bei mehreren öffentlichen Veranstaltungen und traf mit etlichen Menschen zusammen, denen er die Hand schüttelte und mit denen er ohne Maske sprach, obwohl er entweder auf ein Covid-19-Testergebnis wartete oder bereits wusste, dass er positiv war. In Australien, wo vergangene Woche bereits die Nachricht der medizinischen Ausnahme­genehmigung Ärger in der Bevölkerung auslöste, sorgten die neuen Erkenntnisse nun erneut für Unmut: So schrieb der Sportjournalist Todd Balym am Wochenende auf Twitter: „Also entweder lügt Djokovic und der positive Covid-Test ist falsch, oder dieser ‚Held‘ missachtet alle anderen so eklatant, dass er gerne riskiert, Kinder mit Covid zu infizieren.“ Damit liege der Ruf des Sportlers „in Trümmern“ und es gebe „kein Zurück“ mehr, meinte Balym.

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Verwirrung um Deadline

Weitere Fragen warf zudem eine Enthüllung mehrerer australischer Medien auf: Sie wiesen darauf hin, dass die Deadline für das Einreichen einer medizinischen Ausnahme­genehmigung bei Tennis Australia der 10. Dezember war. Zu diesem Zeitpunkt wusste Djokovic aber noch nichts von seinem positiven Testergebnis. Wäre er nicht infiziert worden oder hätte einen anderen triftigen Grund angeben können, so hätte er demnach nicht an dem Tennis-Turnier in Melbourne teilnehmen können.

Zudem weitet sich der Skandal auf weitere Turnier­teilnehmer aus: So wurden neben Djokovics Visum inzwischen auch die Visa der tschechischen Tennisspielerin Renata Voracova und eines Turnier­verantwortlichen annulliert. Voracova war daraufhin wie Djokovic in das Hotel in Melbourne überführt worden, das die australischen Behörden auch als eine Art Ad-hoc-Auffanglager für Asylsuchende nutzen. Sie entschied sich aber, die Entscheidung der australischen Behörden nicht anzufechten und ist laut lokaler Medienberichte inzwischen ausgereist. Voracova hatte – anders als der Welt­rang­listen­erste Djokovic – zunächst einreisen dürfen und hatte bereits Tennis gespielt, als ihr die australische Bürokratie doch noch einen Strich durch die Rechnung machte.

RND

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