Anzapfen auf dem Oktoberfest: So funktioniert der traditionelle Fassanstich
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Mitarbeiter rollen das Bierfass für den traditionellen Fassanstich in ein Festzelt auf dem Oktoberfest.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
München. Das Anzapfen des ersten Bierfasses auf dem Oktoberfest zählt zu den wichtigsten Brauchtumsritualen in München. Es ist Privileg des Oberbürgermeisters. Wenn er das sehnlich erwartete „Ozapft is“ ins Mikrofon gerufen hat, ist die Wiesn offiziell eröffnet.
Zur Dienstkleidung gehört beim Anstich der grüne oder lederne Schaber. Das ist ein Schurz, der ursprünglich als Arbeitsschutz für die körperlich schwer beschäftigten Schankkellner galt.
Wiesn-Fass beinhaltet 200 Liter Bier
Das girlandengeschmückte Fass mit einem Fassungsvermögen von 200 Litern heißt Hirsch oder Hirschen, benannt - so zumindest eine Version zur Namensgebung - nach dem gleichnamigen Tier. In den Händen hält der Oberbürgermeister den Schlegel und den Wechsel. Der Schlegel ist jener runde Hammer aus Hartholz, mit dem das Zapfwerkzeug aus Messing, genannt der Wechsel, ins Fass getrieben wird. Das entsprechende Loch im Fass wird Schredel genannt.
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17.09.2022, Bayern, München: Mitarbeiter rollen das Bierfass für den traditionellen Fassanstich in ein Festzelt. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Der Könner hält während der Schläge den Ring zum Aufdrehen des Wechsels mit dem Daumen fest. Grund: Die Drehvorrichtung zum Herauslassen des Bieres könnte durch den Druck herausgeschleudert werden - eine Bierfontäne wäre die Folge.
Mit Spannung wird erwartet, wie viele Schläge der Oberbürgermeister dieses Jahr beim Anstich braucht. In den vergangenen Jahren waren es stets zwei Schläge. Das will er trotz der langen Pause wieder schaffen. Wie schon früher hat er vorher extra ein Mal mit einem Brauer trainiert.
RND/dpa